Wanderung im Mangfallgebirge am 10.06.2017

Am Samstag war Damenausflug zum Spitzingsee geplant. Diese Gelegenheit nutzend bot ich mich als Chauffeur an, um ebenfalls die dortige Bergwelt zu erkunden. Während es meine Reisebegleiterinnen eher gemütlich angingen, besuchte ich auf einer schönen Runde einige mir bis dato unbekannte Gipfel.

Etwa halb ein starteten wir an der Talstation der Taubensteinbahn. Während sich meine Damen südwärts wandten, stieg ich den Hang zur Bergstation hinauf. Mit leichtem Gepäck kam ich trotz des warmen Sommerwetters gut voran und erreichte nach einer guten Stunde den Gipfel des Rauhkopfes (1689m). Bis hierhin war eine ganze Menge los gewesen, am Gipfel stand ich erstaunlicherweise allein und konnte die Aussicht auf Aiplspitz, Wendelstein und Co. in Ruhe genießen.

Der Bärenklau blüht.

Der Bärenklau blüht.

Und auch sonst allerhand.

Und auch sonst allerhand.

Am Gipfel des Rauhkopfes

Am Gipfel des Rauhkopfes

Nach etwa zehn Minuten brach ich wieder auf, stieg zurück in den Sattel und an der Bergstation vorbei weiter zum Taubenstein (1692m), dessen felsiger Gipfelaufbau bereits gut besucht war. Hier blieb ich nicht lange und ging stattdessen gemütlich weiter zum Lämpersberg. Hier verließ ich den Wanderweg um am Kamm dieses netten Wiesenberges entlang zu wandern. Der 1817m hohe Gipfel ist nicht gerade spektakulär, bietet aber eine interessante Ausblicke auf Rotwand und Hochmiesing.

Blick auf Schinder und Guffert

Blick auf Schinder und Guffert

Betrieb am Taubenstein

Betrieb am Taubenstein

Einsamkeit am Lämpersberg

Einsamkeit am Lämpersberg

Nach der nächsten Scharte entschloss ich mich spontan, Pfadspuren folgend zu einer Schulter und dann den Grat entlang in leichter Kraxelei (I) durch Wiesenschrofen zum kreuzgeschmückten Westgipfel der Rotwand aufzusteigen, der nur sehr wenig Besuch zu erhalten scheint. Hier war ich natürlich allein, während drüben am Hauptgipfel zahlreiche Besucher saßen. Über den überraschend ausgesetzten Ostgrat ging es hinab in eine Scharte, aus der ich nach Süden abkletterte (II, brüchig).

Blick vom West- zum Hauptgipfel der Rotwand

Blick vom West- zum Hauptgipfel der Rotwand

Nun war es nicht mehr weit bis zum Hauptgipfel (1884m), dem höchsten Punkt des heutigen Tages. Die Aussicht war wirklich schön, nur etwas viel los war hier oben. Erneut blieb ich nicht lang, wurde es doch auch schon wieder Zeit, meine Damen am Seeufer zu treffen.

Kaiserblick mit Ruchenköpfen

Kaiserblick mit Ruchenköpfen

Ich wählte den Direktabstieg nach Norden zum Sattel zwischen Rotwand und Hochmiesing, stieg dann über die Tiefenalm zum Taubensteinhaus und wanderte schließlich auf der Westseite talwärts. Fast pünktlich um 16:00 Uhr war ich zurück an der Talstation, wo die Beiden bereits gemütlich am Ufer saßen.

Rotwand von unten

Rotwand von unten

In Neuhaus gönnten wir uns auf der Rückfahrt noch Kaffee und Kuchen, dann ging es weiter nach München, ein typischer Samstagsausflug eben.

Idylle am Spitzingsee

Idylle am Spitzingsee

Daten zur Tour

  • Rotwand (1884m), über Lämpersberg
  • Schwierigkeit T5, II
  • 1100 Höhenmete rinkl. Rauhkopf und Taubenstein

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

3 Kommentare

Rebecca · 15. Juni 2017 um 3:07 pm

Hallo Hannes,

da hast du dir leider ein Schmankerln entgehen lassen, denn der Grat vom Westgipfel der Rotwand (Rotwandkopf) kann bis zum Hauptgipfel begangen werden: http://rebecca-abenteuerberge.blogspot.de/2014/12/spannende-kraxelgrate-am-spitzingsee.html

Liebe Grüße

Rebecca

    Hannes · 15. Juni 2017 um 7:03 pm

    Hallo Rebecca,

    danke für den Hinweis! Die Kante hinauf zur Rotwand sieht doch eher abweisend aus und ich hätte nicht gedacht, dass sie so gut begehbar ist. Der Abstieg hingegen war durchaus etwas unangenehm, da brüchig. Na ja, irgendwann komme ich da bestimmt noch mal vorbei.

    Grüße
    Hannes

      Rebecca · 17. Juni 2017 um 9:00 am

      Genau, liegt ja nicht allzu weit entfernt 🙂 Die Kante war eigentlich ziemlich einfach, heikel war eher das Mini-Gratstück davor, weil sehr ausgesetzt und instabil. Aber die Abstiegsrinne sah eben auch unangenehm aus, deswegen haben wir damals „unsere“ Variante ausprobiert.

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