Wanderung in den bayrischen Voralpen am 06.06.2013

Die Kombination aus brauchbarem Wetter und ausreichend Zeit war in den letzten Wochen recht selten. Vergangenen Donnerstag war es dann endlich wieder soweit, was Tobias und ich dazu nutzten, nach Feierabend einen der großen Münchner Wanderklassiker in Angriff zu nehmen, die Herzogstand-Heimgarten-Überschreitung.

Nach etwas Verspätung im Büro und Stau auf der A95 waren wir erst zwanzig vor sechs am Parkplatz der Herzogstandbahn. Immerhin ging es dann auch sofort los. Der Himmel war wolkig bei unserem Aufbruch und erst im Laufe des Anstiegs wurde es allmählich wieder sonniger. Dieser zieht sich ein wenig, da der Weg sehr flach geführt ist und in unzähligen Kehren zum Herzogstandhaus hinaufführt.

Blick über den Walchensee

Blick über den Walchensee

Der Martinskopf vor dem Karwendel; rechts die Arnspitzen

Der Martinskopf vor dem Karwendel; rechts die Arnspitzen

Nach der Querung unterhalb des Martinskopfes ging es dann die letzten Serpentinen hinauf erst zum Kreuz, dann zum Gipfelpavillon des Herzogstandes (1731m). Mittlerweile war es zwanzig nach sieben, trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, zehn Minuten Pause zu machen, eine Kleinigkeit zu essen und den Blick über das Alpenvorland und seine Seen schweifen zu lassen. Das Wetter war inzwischen überwiegend freundlich, nur im Osten richtung Rofan türmten sich dunkle Wolken und es ließ sich sogar ein fernes Grollen vernehmen.

Heimgarten mit Verbindungsgrat

Heimgarten mit Verbindungsgrat

Ein weiterer Wanderer kam kurz nach uns zum Gipfel, doch während für ihn hier Schluss war, gingen wir den Grat zum Heimgarten an. Beeindruckend sieht er aus, doch dank Wegebau und zahlreichen Versicherungen ist er nirgendwo wirklich ausgesetzt. Landschaftlich ist dieser Übergang wunderschön und dank der tiefstehenden Sonne im Westen und der Einsamkeit (bei bestem Wetter war außer uns niemand mehr unterwegs – das wird es hier nicht allzu oft geben) war die Stimmung einfach herrlich.

Am Grat

Am Grat

Rückblick zum Herzogstand

Rückblick zum Herzogstand

Nach einer Stunde kamen wir gut gelaunt und mit ein wenig müden Beinen auf dem Heimgarten an (1791m). Dort setzten wir uns ans Kreuz, packten unsere Semmeln aus und blickten in die fast schon untergehende Sonne. Zum perfekten Gipfelglück fehlte uns nur das Bier, das wir heute leider vergessen hatten.

Ankunft am Gipfel des Heimgartens

Ankunft am Gipfel des Heimgartens

Herrliche Aussicht über Kochelsee und Walchensee, dazwischen der Herzogstand

Herrliche Aussicht über Kochelsee und Walchensee, dazwischen der Herzogstand

Der Abstieg zurück zum Walchensee zieht sich dann noch mal. Zunächst ergaben sich noch schöne Blicke auf den Walchensee, Karwendel und Rofan, später gingen wir in die Nacht und den Wald hinein. Die letzte Viertelstunde mussten wir dann noch die Stirnlampen auspacken, bevor diese großartige Abendwanderung gegen halb elf ihr Ende fand.

Sich auflösende Gewitterwolken über dem Rofan

Sich auflösende Gewitterwolken über dem Rofan

Fakten zur Tour

  • Überschreitung Herzogstand (1731m) und Heimgarten (1791m)
  • Schwierigkeit T3
  • 1400 Hm

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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