Wanderung im Ammergebirge am 30.11.2014

Erst vor kurzem aus dem Australien-Urlaub zurückgekehrt, stand mir der Sinn weder nach langer Anfahrt, noch nach besonderen Schwierigkeiten. Eine schöne, lange Kammwanderung wäre genau das richtige und schließlich konnte ich auch Franzi und Mark für eine solche begeistern: die Überschreitung von der Notkarspitze zum Kienjoch.

Als ich vor zwei Jahren zum ersten Mal auf der Notkarspitze stand, hatte ich die Idee, einmal den gesamten Kamm zu begehen, der sich von hier in südwestlicher Richtung anschließt und in einem Bogen bis zum Mittageck führt. Immer wieder hatte ich dieses Vorhaben zugunsten andere Touren verschoben, aber nun war es soweit.

Sonnenaufgang hinter dem Estergebirge

Sonnenaufgang hinter dem Estergebirge

Morgens um acht trafen wir uns an der Ettaler Mühle (840m), als hinter dem Estergebirge gerade die Sonne aufging. Der Anstieg durch das Notkar war fast komplett schneefrei und so kamen wir gut voran und standen nach gut zwei Stunden bereits am Gipfel der Notkarspitze (1888m) und bewunderten den Blick über das Nebelmeer, dass sich im Norden bis zum Horizont ausdehnte und einen Ausläufer durch das Loisachtal bis nach Garmisch schickte.

Das Loisachtal als Fjord des Nebelmeeres

Das Loisachtal als Fjord des Nebelmeeres

Wanderer an der Notkarspitze

Wanderer an der Notkarspitze

Nach einer kurzen Pause – schließlich hatten wir schon fast zwei Drittel der Höhenmeter des heutigen Tages geschafft – setzten wir unseren Weg nach Süden fort. Gemütlich ging es bergab zum Hasenjöchl (1600m) und dann wieder bergan, zum Schluss über einen steilen Latschenhang zum zweiten Gipfel des Tages, dem 1814m hohen Brünstelskopf.

Weiterweg von der Notkarspitze zum Brünstelskopf

Weiterweg von der Notkarspitze zum Brünstelskopf

Wir verweilten nicht lange und wandten uns bald nach Westen, dem Großen Zunderkopf zu, auf dessen Gipfel (1895m) wir eine größere Gruppe Wanderfreunde einholten. Kurz danach erreichten wir auch den Vorderen Felderkopf (1928m), den wenig markanten Felderkopf (1818m) sowie den Windstierlkopf (1824m), wo sich der Weg wieder nach Norden wendet. Selbstverständlich machten wir dort einen kleinen Abstecher durch eine Latschengasse, um den eigentlichen höchsten Punkt zu erreichen.

Nach dem Abstieg in ein Joch ging es steil bergauf zum Geißsprungkopf (1934m), wo außer uns noch zwei Mountainbiker unterwegs waren, die ihre Räder hier herauf trugen. Von dort aus war es dann nicht mehr weit zum Kienjoch, dem mit 1953m Höhe höchsten Punkt des Tages.

Im Anstieg zum Geißsprungkopf

Im Anstieg zum Geißsprungkopf

Rückblick vom Kienjoch

Rückblick vom Kienjoch

Hier machten wir noch einmal Pause, genossen die schöne Aussicht und aßen einen Happen. Anschließend folgte mit der Überschreitung des Kieneckspitzes (1943m) der alpinste Teil dieser Wanderung. Der zehnte und letzte Gipfel – das 1855m hohe Mittageck – war dann wieder nichts weiter als eine latschenbewachsene Höhe.

Steinige Passage am Kieneckspitz

Steinige Passage am Kieneckspitz

Karwendelblick

Karwendelblick

Von diesem letzten Gipfel aus hatten wir einen schönen Tiefblick ins Graswangtal, wohin wir nun auch abstiegen. Nachdem wir diesen – teils über matschige und rutschige Passagen  – absolviert hatten, folgte Forststraßen-Hatscherei zurück zur Mühle. Mittlerweile ging auch die Sonne wieder unter und es war schon fast ganz dunkel, als wir den Parkplatz erreichten. Ein gut genutzter (ca. 1850 Hm und 21km) Tag ging hier zu Ende und ein weiter Abschnitt des Ammergebirges war erkundet.

Zehn Gipfel sind geschafft

Zehn Gipfel sind geschafft

Die Schatten werden lang über dem Graswangtal

Die Schatten werden lang über dem Graswangtal

Fakten zur Tour

  • Kammüberschreitung Notkarspitze – Kienjoch (1953m)
  • Schwierigkeit T4
  • 1850 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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