Klettern im Ammergebirge am 01.08.2015
Was haben Wanda und Hubert von Goisern gemeinsam? Sie haben beide ein Lied über Schnaps auf ihrer aktuellen Platte und waren beide Headliner beim 3. Heimatsound-Festival in Oberammergau. Und um zwischen Wanda, Hubert, Rainer von Vielen, Sophie Hunger, Garish, The Moon Band und all den Anderen auch mal den Kopf frei zu bekommen, kletterten wir Samstag Vormittag aufs Laberköpfl.
Boris, Christoph und ich trafen uns um neun an der Talstation der Laber-Bergbahn und wanderten los. Unser Ziel war die Reindl-Kante am Laberköpfl – eine Route, auf die ich dank eines Berichts von Daniel aufmerksam geworden war. Für den Zustieg folgten wir der Beschreibung des Panico-Führers, bis wir auf einen in diesem nicht erwähnten Forstweg trafen (vermutlich ist der neu). Davon ließen wir uns etwas aus dem Konzept bringen und stiegen nun etwas zu weit westlich weiter auf.
Als uns klar wurde, dass wir falsch waren, stieg ich ein Stück weiter auf und fand schließlich die gesuchte Kante und den Weg dorthin. Leider brauchten aufgrund eines Missverständnisses bezüglich Himmelsrichtungen im allgemeinen und der Frage „Wo ist Osten?“ im besonderen meine beiden Begleiter etwas länger, um zu mir zu gelangen. Ich vertrieb mir die Zeit damit, die beiden Seilschaften zu beobachten, die bereits durch die Kante stiegen, darunter eine, die wir im Zustieg überholt hatten. Tja, hätten wir die mal besser vorgehen lassen…
So war es schon halb zwölf, als wir endlich am Einstieg standen. Christoph wurde es zu spät, da er die ersten beiden Bands (Zwirbeldirn und Ringlstetter) nicht verpassen wollte, und er stieg ab. Boris und ich hingegen wollten nun nicht unverrichteter Dinge umkehren und stiegen ein.
Die ersten fünf jeweils recht kurzen Seillängen (IV-, III, IV, IV, III) führen schön und aussichtsreich, wenn auch teils etwas latschendurchsetzt an der Kante hinauf. Höhepunkt ist dabei die 4. Seillänge, die etwas luftig und sehr schön ist. An der Schlüsselstelle brauchte ich hier einen Moment, aber letztlich war es nicht schwer. Die Absicherung ist eher alpin mit je einem Bohrhaken am Stand (teilweise Sanduhren in der Nähe) und Normalhaken zwischendurch. Immer wieder kann man aber Sanduhr- oder Latschenschlingen legen.

Eigentlich ist der dritte Zwischenstand weiter unten, den hatten wir aber übersehen. Dafür ist dieser improvisierte fotogener.
Am Kopf der Kante angekommen, packten wir die Seile zusammen und gingen über den Grat (Stellen II) weiter zum Gipfel. Die III- -Stelle im Abstieg vom letzten Turm packten wir zum Glück seilfrei, so dass wir zügig zum höchsten Punkt (1411m) kamen, den wir 14:30 Uhr erreichten. Hier genossen wir noch einmal die Aussicht, bevor wir uns an den Abstieg machen. Auch diesen bewältigten wir ohne Abseilen und konnten schon bald von der Laberalm zurück nach O’gau wandern. Später erzählte uns Christoph dann, was wir musikalisch so verpasst hatten – irgendwie schade, aber das war’s uns wert.
© Fotos: Boris, Hannes Gostner
Daten zur Tour
- Laberköpfl (1411m), Reindlkante
- Schwierigkeit IV, 5 SL, 300m
- 600 Hm
- Gute Absicherung mit Bohr- und Normalhaken
- Achtung: kurze IIIer-Stelle im Abstieg
- Detailinfos bei sirdar.de
2 Kommentare
Rebecca · 9. August 2015 um 11:54 am
Hey cool, hast du die Tour auch endlich gemacht 🙂
Hannes · 11. August 2015 um 10:47 am
Ja, jetzt hat es endlich gepasst. Ist wirklich eine sehr nette Tour.