Wanderung im Kaisergebirge am 06.09.2015

Beständig fiel der Regen, als wir am Sonntag vormittag bei Robi in der Küche saßen und uns einen letzten Kaffee gönnten. Warum genau wollten wir heute ins Gebirge? Ach ja, weil ich an den nächsten Wochenenden keine Zeit habe und eine Wanderung bei Regen immer noch besser ist als gar keine Wanderung. Na dann mal los…

Irgendwie war es dann doch schon fast halb zwölf, als wir oberhalb von Ebbs den Aufstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte angingen. Auf Dauerregen waren wir eingestellt, aber irgendwie war es dem wohl langweilig geworden und er hatte sich verzogen. Nur leicht nieselte es noch.

Bei trübem Wetter starteten wir oberhalb von Ebbs.

Bei trübem Wetter starteten wir oberhalb von Ebbs.

Der Wald war noch nass, anscheinend zur Freude eines Feuersalamanders, der sich seinen Weg über die Wurzeln suchte. Auch die Pilze schossen schon aus dem Boden. Nach ein paar Minuten mussten wir dann noch mal anhalten und die Regenjacken und -hosen ausziehen. Das war ja viel zu warm so.

Experte im Wurzelklettern

Experte im Wurzelklettern

Weiter ging es durch den Bergwald; nach knapp anderthalb Stunden erreichten wir die Vorderkaiserfeldenhütte auf 1388m. Diese Gelegenheit nutzten wir zu einer Einkehr, während draußen die Wolkendecke erste Lücken zeigte. Da heute die alljährliche Bergmesse stattgefunden hatte, kamen wir dabei sogar noch in den Genuss eines Blasmusik-Ständchens.

Blasmusik an der Vorderkaiserfeldenhütte

Blasmusik an der Vorderkaiserfeldenhütte

Hinter der Naunspitze reißt es ein wenig auf.

Hinter der Naunspitze reißt es ein wenig auf.

Als wir wieder aufbrachen, hatte sich das Wetter weiter gebessert. Daher beschlossen wir, das Tagesziel Hinterbärenbad nicht auf direktem Weg, sondern über den Plateauweg  zu erreichen. Dieser stellte sich im Nebel als nicht besonders spannend heraus; immerhin bekamen wir kurz hinter dem Petersköpfl eine Gämse zu Gesicht.

Noch eine unerwartete Begegnung.

Noch eine unerwartete Begegnung.

Etwas später begann es leicht zu schneien, ab 1800m war auch der Weg schon mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Der Herbst hatte also definitiv Einzug gehalten. Die wenig spektakulären und etwas verlatschten Gipfel von Einser-, Zwölfer- und Elferkogel nahmen wir unterwegs noch mit, dann erreichten wir den Gipfel der Pyramidenspitze (1997m).

Das Gipfelkreuz der Pyramidenspitze ist etwas mitgenommen.

Das Gipfelkreuz der Pyramidenspitze ist etwas mitgenommen.

Aussicht war nicht zu haben, daher machten wir uns bald an den Abstieg. Dieser stellte sich dann als landschaftlich sehr schön heraus und auch der Schneefall ließ nach. So wanderten wir entspannt hinunter zum Anton-Karg-Haus auf 829m (und ließen uns auch von der Gegensteigung am Ende nicht entmutigen). Kurz vor sechs setzten wir uns dort zu Kaffee und Kuchen. Anschließend gab es noch ein Weißbier gegen den Durst, dann wurde es erneut Zeit für den Aufbruch.

Hinter Hinterbärenbad zeigen sich die großen Kaiserwände.

Hinter Hinterbärenbad zeigen sich die großen Kaiserwände.

Die letzte Etappe war dann der lange Hatscher zurück nach Kufstein. Das Wetter hatte sich erneut gebessert und hinter uns leuchteten die Kaisergipfel im letzten Sonnenlicht. So eine Ansicht kann auch einen grauen Tag vergolden, wobei wir uns ohnehin darüber freuten, heute wider Erwarten nicht nass geworden zu sein. So war es mal wieder ein schöner Ausflug ins Gebirge, der hier zu Ende ging.

Immer wieder schön: Die Nordwände des Wilden Kaisers

Immer wieder schön: Die Nordwände des Wilden Kaisers

Daten zur Tour

  • Pyramidenspitze (1997m), Kammüberschreitung ab Ebbs
  • Abstieg durchs Kaisertal
  • Schwierigkeit T3
  • 1550 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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