Wanderung in den bayrischen Voralpen am 19.04.2018
Die Tage werden wieder länger und auch der Schnee geht zurück. Das heißt, Feierabentouren werden wieder möglich. Für die erste des Jahres suchte ich mir ein eher niedrig gelegenes Gipfelziel aus, das durch seine herrliche Aussicht besticht: den Staffel bei Jachenau.
Sommer im April. Die aktuellen Temperaturen von 25°C und mehr fühlen sich nicht wirklich nach Frühling an. Dafür setzen sie dem Schnee zu und sorgen dafür, dass schon einige Voralpenwanderungen wieder ohne größeren Stapfaufwand möglich sind. So soll es sein in der Feierabendsaison.
Viertel nach sechs ließ ich den Wanderparkplatz in Niggeln hinter mir und wanderte über die Weiden zum Ostaufstieg auf den Staffel. Im Winter waren wir schon einmal hier gewesen und im Tiefschnee etwa nach der Hälfte umgedreht. Jetzt lag fast kein Schnee mehr und trockenen Fußes gelangte ich zügig zur Staffelalm.
Hier bot sich bereits ein herrlicher Ausblick auf das Karwendel, dessen Gipfel noch in winterliches Weiß gekleidet waren. Kurz hielt ich inne, dann stieg ich zügig weiter zum nahen Gipfelkreuz der Staffel auf 1532m. Hier lagen zwar noch einige Schneereste, jedoch waren sie allesamt harmlos.
Viertel vor acht erreichte ich den höchsten Punkt und sog zufrieden die herrliche Aussicht ein. Die Sonne stand schon tief über dem Herzogstand und malte einen silbernen Schimmer auf den Walchensee. Weiter südlich nahmen die weißen Gipfel eine leichte rosa Färbung an. Was für ein Panorama!
Mit Leberkassemmel, Radler und Banane machte ich es mir auf einer der rustikalen Gipfelbänke bequem und wartete den Sonnenuntergang ab. Meistens versuche ich bei Abendtouren, möglichst viel Abstieg noch bei Tageslicht zu absolvieren. Aber heute war es einfach zu schön hier, um nicht zu verweilen.
Die Temperatur war noch immer angenehm, dazu war es vollkommen still um mich herum und ich konnte ganz in Ruhe das Schauspiel des zu Ende gehenden Tages bewundern. Erst als die Sonnenscheibe ganz hinterm Horizont verschwunden war, machte ich mich an den Aufbruch.
Etwa zwanzig nach acht ließ ich den Gipfel schließlich hinter mir und begann den Abstieg – dankbar für diese wunderbare halbe Stunde hier oben. Dieses Mal wählte ich den Abstieg über die Westseite. Dieser ist im oberen Teil sehr schön und führt weiter unten über etwas langweilige Forststraßen. Mittlerweile war es ganz dunkel geworden und unter einem dicht mit Sternen gesprenkelten Nachthimmel wanderte ich schließlich über die Weiden der Jachenau zurück nach Niggel. Schön, dass der Winter wieder vorbei ist.
Daten zur Tour
- Staffel (1532m), Ost-West-Überschreitung
- Schwierigkeit T3
- 800 Höhenmeter
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