Wanderung im Ammergebirge am 26.07.2018

Ab und zu gibt es diese perfekten Tage im Gebirge. Dies war einer davon – auch wenn es nur ein Abend war. An dem ich dazu noch von verschiedenen Blutsaugern heimgesucht wurde. Und trotzdem war es einfach herrlich am Frieder.

Endlich mal wieder Feierabendtour – die letzte war doch schon wieder einige Wochen her. Heute hatte ich mir den Frieder als Ziel gesucht, dessen Nachbarn, den Friederspitz, Boris und ich letztes Jahr besucht hatten.

Zehn vor sechs schwinge ich mich im Graswangtal aufs Radl. Zunächst geht es flach in die Elmau hinein. Links von mir mein alter Bekannter Kieneck, voraus die beeindruckenden Nordabstürze des Frieders. Bald geht es bergauf, immer weiter ins Tal heinein. Irgendwann kommt mir das viele Bergauf dann etwas viel vor und ich halte an, um einen Blick auf die Karte zu werfen. Ups, 100m zu hoch, da bin ich wohl an meinem Abzweig vorbei gefahren. Tja, hilft nix, also wieder zurück.

Mein Ausflugsziel zeigt sich schon zwischen den Bäumen.

Mein Ausflugsziel zeigt sich schon zwischen den Bäumen.

Schließlich entdecke ich meinen Abzweig, stelle das Radl ins Gebüsch und wandere los. Und werde gleich von einem Schwarm Bremsen freudig in Empfang genommen. Diese zutraulichen Tierchen werden mich von hier an noch eine ganze Weile bergauf begleiten. Oh wie schön!

Neben possierlichen Tierchen gibt es im Aufstieg auch ein paar Blumen zu sehen.

Neben possierlichen Tierchen gibt es im Aufstieg auch ein paar Blumen zu sehen.

Durch den Wald geht es bergauf. Ich gehe zügig, um oben noch ein bisschen in der Sonne sitzen zu können. Es ist zwar sehr warm, aber angenehm. Auf ca. 1600m komme ich in den Latschengürtel. Hier warten schon die Zecken auf mich. Die Bremsen bin ich schon länger los, nun gibt es Blutsauger-Nachschub. Auch schön.

Die Aussicht wird immer besser.

Die Aussicht wird immer besser.

Weiter geht es bergauf; oberhalb von 1700m werden die Markierungen weniger und schließlich stapfe ich nach Gutdünken durchs Gras, bis ich den Kamm zwischen Frieder und Friederspitz erreiche.

Blick über den Kamm nach Westen

Blick über den Kamm nach Westen

Nicht mehr weit bis zum Frieder

Nicht mehr weit bis zum Frieder

Gipfelkreuz Frieder

Und jetzt habe ich es auch schon geschafft.

Und hier goldenes Licht. Die tief stehende Sonne scheint mir ins Gesicht und vergoldet die Wiesen um mich herum. Nun ist es nicht mehr weit und halb neun erreiche ich das kleine Gipfelkreuz (2050m). Die Aussicht ist einfach herrlich, dazu kaum Wolken am Himmel. Warm ist es auch und so kann ich es mir mit Leberkassemmel und Hellem gemütlich machen und die wunderbare Abendstimmung genießen.

Der Wetterstein macht schon was her.

Der Wetterstein macht schon was her.

Interessante Wolken am Himmel über Tirol

Interessante Wolken am Himmel über Tirol

Und der Mond zeigt sich auch.

Und der Mond zeigt sich auch.

Nach einer guten halben Stunde mache ich mich wieder auf, es ist ja noch ein Stück bis zum Auto. Als ich am Sattel ankomme, tauchen gerade vier Wanderer am Friederspitz-Gipfel auf. Den Sonnenuntergang haben die Vier leider gerade verpasst, aber offensichtlich freuen sie sich trotzdem. Wir winken uns kurz zu, dann geht es – dem Vollmond entgegen – ostseitig hinab.

Sonnenuntergang Frieder

Die Sonne geht unter – Zeit zu gehen.

Bergfreund am Friederspitz

Bergfreund am Friederspitz

Abstieg Frieder

Hinab in die Nacht

Kurz nach halb zehn bin ich zurück beim Radl. Und 15min später dann auch ganz unten. Toll war es heute – einfach ein perfekter Abend im Gebirge.

Daten zur Tour

  • Frieder (2050m)
  • Schwierigkeit T3
  • 1200 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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