Wandern im Mangfallgebirge am 04.10.2020

Vom Parkplatz an Ackernalm aus sind es nur 650 Höhenmeter bis zum Hinteren Sonnwendjoch. Aber natürlich kann man den höchsten Gipfel des Mangfallgebirges auch aufwändiger besteigen – zum Beispiel vom Ursprungsattel.

Heute war mir einfach nach Wandern zumute. Und so wollte ich endlich einmal die Überschreitung vom Ursprungpass zum Hinteren Sonnwendjoch nachholen. Bei einem ersten Versuch vor 1,5 Jahren war ich im Schnee stecken geblieben. Heute also auf ein Neues!

Um 09:00 startete ich am schon gut gefüllten Parkplatz. Die Meisten waren wahrscheinlich zum Trainsjoch unterwegs, aber auch auf meiner Tour traf ich deutlich mehr Bergfreunde als erwartet. Es hat sich anscheinend herum gesprochen, dass diese Tour recht einfach und sehr schön ist (da sollte eine Online-Beschreibung mehr auch keinen Unterschied mehr machen).

Nach dem steilen Aufstieg durch den schon herbstlichen Wald oberhalb der Verwalteralm verließ ich noch vor der Schöndfeldalm den Weg und wanderte am Kamm durch Latschengassen hindurch zum Gedenkkreuz auf 1716m. Hier traf ich auf den markierten Steig, der mich bald zum ersten Gipfel des Tages führte, dem 1776m hohen Schönfeldjoch. Trotz der Wolken war die Aussicht sehr gut. Nur die Gipfel des Alpenhauptkamms wollten sich nicht blicken lassen.

Freudig und entspannt wanderte ich nun am Kamm entlang zum Wildenkarjoch. Der Wanderweg berührt den Gipfel nicht, aber ich gönnte mir den kurzen Abstecher zum höchsten Punkt (1747m). Hier machte ich dann auch gleich Pause, schließlich hatte ich schon rund 1000 Höhenmeter in den Beinen. Brotzeit, in die Sonne legen, kurz die Augen schließen, entspannen. Ganz alleine an diesem herrlichen Fleck.

Anschließend ging es hinab ins eigentliche Wildenkarjoch, auf dessen anderer Seite das größte Hindernis der Tour auf mich wartete: Ein Turm im Anstieg zum P1854. Die Kletterei stellte sich als leicht (I), wenn auch etwas ausgesetzt heraus. Auch nach dem Turm hat der Übergang noch richtigen Gratcharakter, bevor der Gipfelanstieg wieder gemütlicher wird.

Ich ging gleich weiter zur Krenzspitze. Auf dem Weg muss ein steiler, schmaler Gratabschnitt rechts duch eine Schrofenrinne umgangen werden, dann wird es wieder gemütlicher. Am Gipfel (1972m) machte ich die zweite Pause des Tages, war es hier doch deutlich ruhiger als am Hinteren Sonnwendjoch. Einfach gut, hier in der Sonne zu sitzen. Und auch der Wind war nicht richtig kalt.

Der Übergang zum höchsten Punkt des Mangfallgebirges (1986m) war dann nur kurz. Ich ging gleich weiter am Kamm und kämpfte mich schließlich durch einen Latschenhang zum P1881. Bonusgipfel! Jetzt wollte ich nachschauen, ob ich auch noch zum Bärenjoch weitergehen könnte. Hier wurde das Gelände schnell anspruchsvoller (T5) und schließlich stand ich vor einer Scharte, die zumindest für mich seilfrei unüberwindbar war.

Na ja, immerhin versucht. Nach einem interessanten Steilgrasabstieg erreichte ich die Bärenbadalm und damit auch wieder eine markierten Weg. Dass ich mich auf dem Rückweg noch mal verkofferte, war damit vollständig vermeidbar. Oder wäre es zumindest gewesen. Nun ja, nach längerer Wanderung über viele schöne Wege erreichte ich schließlich wieder den Ursprungpass und konnte dieses schöne, lange Runde über das Hintere Sonnwendjoch abschließen.

Daten zur Tour

  • Überschreitung Schönfeldjoch, Hinteres Sonnwnedjoch (1986m), P1881
  • Schwierigkeit T4, I
  • Inklusive Abstiegsverhauer 2000 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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