Wanderung in den Dolomiten am 12.06.2021
Direkt oberhalb von Tiers und St. Zyprian bietet die Wanderung über den Nigglberg ein abwechslungs- und aussichtsreiches Vergnügen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Nach einem späten Frühstück brachen meine Freunde Kieran und Nils und ich erst gegen 11:15 in St. Zyprian auf. Damit war ein Aufstieg bei Mittagshitze garantiert. Ist ja aber auch schön.
An der Tschaminschwaige vorbei wanderten wir zur Bärenfalle, einer engen Schlucht, die vom Tschafatsch-Kamm herabzieht. Hier wurden früher tatsächlich Bären gefangen, die man als Gefahr für Weidetiere loswerden wollte. Heute führt ein steiler und sehr schöner Steig durch diese Schlucht.
Während wir höher stiegen, wurde die Aussicht auf Rosengarten und Latemar immer besser. Die schlanken Felstürme und senkrechten Wände grüßten herüber und weckten – zumindest bei mir – die Kletterlust. Nach etwas 3/4 des Aufstiegs machten wir Pause. Steilheit und Hitze hatten Kraft gekostet, da taten etwas zu Essen und zu Trinken gut.
Frisch gestärkt wanderten wir weiter bergan durch die Schlucht. Im oberen Teil wird der Steig aufwändig über mehrere Holzbrücken geführt, da die starke Hangerosion es nicht anders zulässt. Kurz darauf erreichten wir den Kamm und mussten uns entscheiden: Weiter zum Schlern, Abstieg über die Sesselschwaige oder Überschreitung des Nigglberges. Wir wählten den Nigglberg als anspruchsvollste Variante (T4).
Durch Wald und Latschen führte uns der Steig nordseitig um den Mittagskofl herum zum P2183, dem höchsten Punkt der Tour. Hier machten wir noch einmal Pause und genossen den Blick zum Petz, dem höchsten Schlerngipfel.
Nun führte uns der Steig in einigem auf und ab um mehrere Türme herum. Einige etwas ausgesetzte Passagen waren auch versichert. Danach ging es noch einmal steil bergauf zum P2164, dem Endpunkt der Überschreitung. Das Gehen in der Nachmittagshitze hatte Kraft gekostet und wir waren froh, dass es nun vor allem bergab gehen würde. Die Aussicht konnte sich sehen lassen. Neben den nahen Massiven Schlern, Rosengarten und Latemar zeigten sich auch Presanella, Ortler, Ötztaler und Stubaier. Eine lange Kette schneebedeckte Gipfel am westlichen Horizont.
Hinab ging es nun südseitig in zahllosen Serpentinen und dann über einen flachen Rücken zur Tschafonhütte. Hier konnten wir endlich unseren Durst mit Apfelschorle und Radler stillen. Ein Stück Apfelstrudel gab es auch gleich dazu. So muss das sein.
Der weitere Abstieg verlief dann unspektakulär in südöstlicher Richtung. Zum Schluss wanderten wir noch ein kurzes Stück durch das herrlich enge und kühle Tal des Tschaminbaches, dann kamen wir wieder in St. Zyprian an.
Daten zur Tour
- Nigglberg (2183m), Überschreitung
- Schwierigkeit T4
- 1300 Hm
0 Kommentare