Familienwanderung in den Tessiner Alpen am 17.08.2024
Die Wanderung durch das Tal des Riale del Salto bietet fast alles, was eine Wanderung im Tessin ausmacht: Steile Anstiege, üppige Vegetation, Steinplattenwege und beeindruckende Wasserläufe.
Los ging es 10:30 Uhr an der Bushaltestelle Maggia Centro. Schon von hier aus konnten wir die beeindruckende Cascata del Salto sehen, die hinter dem Ort herabstürzt. Eigentlich war dieser Wasserfall auch unser erstes Zwischenziel, doch leider schafften wir es, uneindeutigen Schildern folgend, daran vorbeizulaufen. Außerdem merkte ich schnell, dass ich die Wanderstöcke vergessen hatte. 650 Höhenmeter mit Kraxe und ohne Stöcke – das würde ordentlich auf die Oberschenkel gehen.
Statt zum Wasserfall liefen wir an einer Kirche vorbei durch einen kleinen Weinberg zur Siedlung Al Büsgian. Hier wandten wir uns nach Nordosten und erreichten bald den Rand des Ortes. Dort folgte ein typischer Tessiner Weg: Über sorgfältig verlegte Steinplatten ging es sehr steil bergauf. Der Schweiß floss daher bald in Strömen – außer beim Nachwuchsjodler, der entspannt in seiner Kraxe saß.
Nach etwa 200 Höhenmetern flachte der Weg ab und querte nach rechts zum Riale Salto, die hier von einer Brücke zur Kapelle Santa Maria della Pioda überspannt wird. Wir blieben allerdings auf unserer Seite des Baches und wanderten weiter bergauf. Der Nachwuchsjodler lief hier selbst, was unser Tempo aber auch nur wenig drosselte.
An einem geeigneten Platz machten wir Pause und labten uns an der mitgebrachten Brotzeit. Anschließend ging es weiter abwechseln flach und steil bergauf. Der Kleine wurde bald müde, setzte sich in die Kraxe und schlief dort selig.
Immer wieder kamen wir an kleinen Kapellen und Häusern vorbei, die hier an den unwahrscheinlichsten Stellen stehen. Je weiter hinter wir ins Tal kamen, umso weniger führte der Weg bergauf. Daher konnten wir immer besser das wilde, dicht bewaldete Tal genießen.
Schließlich stiegen wir sogar wieder ein Stück ab und kamen zur Querung des Riale Salto. Eine kleine Staumauer hat hier eine künstliche Gumpe erzeugt, die sich ideal für ein kühles Bad eignet. Claudia und mir war diese Erfrischung sehr willkommen. Und der Kleine hatte Freude daran, über die Felsen zu kraxeln, gelegentlich einen Fuß ins Wasser zu stecken und ansonsten Steine hineinzuwerfen. Ein wunderschöner Ort!
Nach knapp anderthalb Stunden setzten wir unsere Wanderung fort. Nun auf der Südseite des Tales wanderten wir zurück durch den dichten Wald. Je weiter wir abstiegen, desto heißer wurde es. Schließlich erreichten wir die Kapelle Santa Maria della Pioda auf der anderen Seite der Brücke, die wir einige Stunden zuvor passiert hatten.
Von hier aus war es nicht mehr weit bis Maggia. Ein steiler Weg mit langer Steintreppe führte uns zurück in den Ort, an dem wir uns noch ein wohlverdientes Eis gönnten, bevor wir wieder das Postauto ansteuerten. Eine wirklich schöne Runde war das heute mit fast allem, was Wandern im Tessin ausmacht. Und dass wir den Wasserfall verpasst hatten, war auch nicht weiter schlimm.
Daten zur Tour
- Rundweg am Riale del Salto
- Schwierigkeit T3
- 650 Höhenmeter
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