Jahresrückblick 2024
Ein Jahr mit weniger Gipfeln und Höhenmetern, dafür mit mehr Klettermetern als sonst. Auch das hatte was, zumal wieder viele schöne Bergerlebnisse dabei waren.
Los ging das Bergjahr 2024 mit Skitouren. Im Gegensatz zum Vorjahr herrschten bereits im Januar brauchbare Bedingungen. Richtig gut wurde es allerdings erst im Frühjahr, wo viel Niederschlag für eine ausgezeichnete Schneelage sorgte. Diese nutzte ich im April dafür, ein zweites Mal mit Radl und Ski ins Karwendeltal aufzubrechen. Das Ergebnis war eine wunderschöne Frühjahrstour im Herzen des Karwendels.
Im Mai ging ich dann höhere Berge an. Erst allein den perfekten Skiberg Hocharn in den Hohen Tauern, dann mit Franzi und Mark die rassige Presanella. Letztere Tour war die eindrucksvollste der Saison und damit auch ein würdiger Abschluss.
Ebenfalls noch im Mai ging es auch schon zum ersten Mal an den Fels. Der Kraxengrat im Wilder Kaiser stellte sich als hervorragende Aufwärmroute für den Sommer heraus. Es war der Auftakt zu einer sehr gelungenen Klettersaison. Nicht nur war ich mehr klettern als in den vergangenen Jahren, sondern auch schwerer. Immerhin bis in den sechsten Grad waren wir unterwegs.
Besonders schön war, dass ich mit der Bügeleisenkante an der Kleinen Laserzwand, der Hochkesselkopf Südwestverschneidung, der Predigtstuhl Nordkante und dem Baumgartnerweg am Hochschwab vier tolle Klassiker klettern durfte. Die Kletterei am Hochkesselkopf war dabei mit ihren anhaltenden Schwierigkeiten die eindrücklichste. Dafür punktete der Hochschwab mit Übernachtung im Winterraum und Sonnenaufgang am Gipfel als herrliches Gesamterlebnis.
Dass wir unser größtes Vorhaben in diesem Jahr – die Dachstein-Südwand – nicht verwirklichen konnten, war für mich zunächst enttäuschend, am Ende überwog aber die Freude über die gelungenen Klettereien.
Auch mit Frau und Kind war ich natürlich wieder unterwegs. Unserem Kleinen dabei zuzusehen, wie er das Wandern und die Natur entdeckt, ist eine ganz besondere Freude. Nicht jede dieser Wanderungen ist in meinem Blog aufgetaucht. Die beiden schönsten jedoch schon: Im Sommer wanderten wir durch den Tessiner Bergwald und im Herbst durchs Karwendel.
Überschattet wurde das Jahr vom tragischen Tod meines Bergfreundes Christian, der nach bewältigtem Biancograt im Abstieg am Spallagrat abgestürzt ist. Zum Glück waren wir drei Wochen zuvor noch gemeinsam unterwegs. Ich werde ihn und unsere Touren in besonderer Erinnerung behalten.
Insgesamt ist also ein bittersüßes Bergjahr zu Ende gegangen. Ich bin gespannt, was 2025 bringen wird.
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