Skitour in den Allgäuer Voralpen am 27.12.2024
Fast fünf Jahre lag Claudias letzte Skitour zurück. Für den Wiedereinstieg sollte nun eine Tour her, die ein möglichst gutes Erlebnis-zu-Anstrengungs-Verhältnis bieten würde. Da kam die Kombination Riedberger Horn und Großer Ochsenkopf gerade recht.
Als wir an der Talstation der Hörnerbahn ankamen, war dort einiges los. Wenig verwunderlich, boten die Allgäuer Alpen doch die beste Schneelage in weitem Umkreis. Bis wir dann eine Karte gekauft und nach oben gegondelt waren, war es auch schon kurz vor 11:00 Uhr. Ein später Start für eine Skitour und zum Glück war unser Tagesprogramm überschaubar.
Die Skitour begann mit gemütlichem Abrutschen auf der Straße zum Berghaus Schwaben. Am tiefsten Punkt fellten wir dann auf und taten das, was man normalerweise zu Beginn einer Skitour tut: Wir stiegen auf. Dabei wurde uns bald klar, dass wir das Wetter vollkommen falsch eingeschätzt und uns deutlich zu warm angezogen hatten. Statt kaltem Wind erwartete uns T-Shirt-Wetter. Na ja, so herum irre ich mich gerne mal. 🙂
Am Berghaus vorbei wanderten wir gemütlich weiter ins Tal hinein. Die Sonne lachte vom Himmel, der Schnee glitzerte und wir freuten uns des Lebens. Natürlich waren wir an diesem Prachttag nicht alleine unterwegs, aber es ging doch angenehm ruhig zu.
Als wir im Kar unter der Ostflanke des Riedberger Horns etwas steiler aufsteigen mussten, holte uns doch noch der erwartete kalte Wind ein. Aber alles halb so schlimm, wir hatten ja mehr als genug warme Kleidung dabei.
Wir folgten einer guten Spur auf den Nordostrücken des Riedberger Horns und erreichten von dort aus gegen 13:00 Uhr den Gipfel (1787 m). Dieser war gut bevölkert, doch seltsamerweise saßen die meisten Skifreunde etwas südlich des Gipfels, sodass wir es uns auf den praktischen Sitzfelsen unter dem Gipfelkreuz gemütlich machen konnten.
Ich gratulierte Claudia zu ihrem ersten Skigipfel seit fünf Jahren, dann packten wir Riegel aus und warmen Tee. Und wir genossen die wunderbare Aussicht. Nördlich von uns lag die Nagelfluhkette mit dem schönen Skigelände am Hochgrat, direkt südlich von uns die beeindruckenden Wände von Gottesacker und Hohem Ifen. Rechts dahinter standen die Gipfel von Bregenzer Wald und Rätikon und auch der Alpstein wirkte fast zum Greifen nah.
Nach Südosten und Osten breiteten sich die Allgäuer Hochalpen vor uns aus. Das Allgäuer Dreigestirn zeigte sich in voller Pracht und links dahinter auch der Große Krottenkopf. Nach links setzte sich das Panorama über den Hochvogel fort und reichte bis zu den Tannheimern. Ein herrlicher Tag hier oben.
Schließlich rissen wir uns von diesem Anblick los und bauten die Ski für die Abfahrt um. Kurz fuhren wir auf der Nordwestseite des Riedberger Horns ab, dann querten wir zurück zum Nordostrücken. Nun konnten wir in den schönen Südosthang einfahren, der noch erstaunlich guten Schnee bot und richtig Spaß machte. Auch weiter unten fanden wir noch kurze schöne Hänge, bevor wir wieder die gewalzte Straße erreichten.
Da ich noch nicht genug hatte, beschloss ich, den Abstecher zum Großen Ochsenkopf anzuhängen und mich an der Hütte wieder mit Claudia zu treffen. Also stapfte ich noch einmal durch den Wald und erreichte kurz nach 14:00 Uhr den zweiten Gipfel des Tages (1662 m). Durch den Wald fand ich auch hier noch einige schöne Abfahrtsmeter, auch wenn der Schnee schon etwas schwerer war.
Nach einer kurzen Einkehr auf der gerade noch sonnigen Hüttenterrasse fuhren wir wieder zum tiefsten Punkt der Straße zur Bergstation ab. Dann fellten wir ein letztes Mal auf und wanderten in der Nachmittagssonne zurück zum Skigebiet. Über die Pisten ging es schließlich talwärts und 15:30 Uhr kamen wir wieder am Parkplatz an. Dort freuten wir uns über die schöne, entspannte Tour und Claudias gelungenen Wiedereinstieg.
Daten zur Tour
- Riedberger Horn (1787 m) und Großer Ochsenkopf
- SKT-Schwierigkeit PD-
- 600 Höhenmeter ab Bergstation Hörnerbahn
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