Wanderung in den Allgäuer Alpen am 22.03.2025

Es war mal wieder Zeit für einen Vater-Sohn-Tag. Und da wir schon länger nicht mehr zusammen in den Bergen waren und der Nachwuchs Interesse daran anmeldete, das zu ändern, fuhren wir genau dorthin. Die Wanderung aufs Wertacher Hörnle machte uns dann ebenso viel Freude wie die Einkehr auf der Buchelalpe.

09:30 Uhr kamen wir am Wanderparkplatz in Obergschwend an. Und trafen erst einmal auf eine technische Herausforderung. Was genau ist die Überlegung dahinter, einen Parkscheinautomaten so zu konfigurieren, dass er nicht wechselt und auch keine Überzahlung akzeptiert? Förderung der lokalen Geldwechselzunft? Vertreibung von Besuchern ohne ausreichende Kleingeldaffinität? Wie auch immer: Zum Glück halfen mir andere Wanderer aus der Patsche und bewahrten mich vor unfreiwilligem Schwarzparken.

Dann also los! Der Nachwuchsjodler wollte zunächst selbst gehen und startete voller Elan. Auch vom steilen Wiesenhang oberhalb der Häuser ließ er sich nicht aufhalten, nur von einem Schneefeld kurzzeitig ablenken. Nach etwa 50 Hm wollte er dann aber doch in die Kraxe und saß bald Breze mümmelnd obenauf.

Kurz oberhalb der Buchelalpe stieg er dann schon wieder aus, kommentierte zu meinem Erstaunen anerkennend die Aussicht auf die Bergwelt zwischen Wetterstein und Allgäu und erfreute sich an den Schneeresten am Straßenrand.

Erst kurz vor Ende der Fahrstraße war dann endgültig tragen lassen angesagt und ich nahm ihn wieder in die Kraxe. Das war auch insofern nicht verkehrt, als der Weg im Wald noch komplett schneebedeckt und dementsprechend etwas rutschig war.

So wanderten wir dahin, aufwärts und quer und wieder aufwärts, bis wir uns dem – relativ zum Rest des Weges – steilen Schlusshang zum Südgipfel (1684 m) des Wertacher Hörnles näherten. Der Kleine monierte die Abwesenheit eines Gipfelkreuzes sowie einer schneefreien Sitzgelegenheit. Doch zum Glück ging es ja noch weiter.

Über einen schneebedeckten Grat wanderten wir nach Norden zum 1695 m hohen Hauptgipfel, der standesgemäß von einem recht großen Kreuz geziert wird. Neben dem Kreuz waren auch allerhand Leute dort oben, doch wir fanden noch einen Platz auf einem bequemen Sitzbalken. Also alles gut: Kreuz vorhanden, schneefreie Sitzgelegenheit vorhanden, Kind zufrieden.

Dank des Föhns war es frisch hier oben und so packte ich meinen kleinen Bergkameraden für unsere Gipfelpause dick ein. Dann setzten wir uns auf den Balken und ließen uns Brot, Käse, Paprika und Apfel schmecken. Schließlich wollte er aber doch weiter und zurück zur Hütte, wo es ja ebenfalls etwas zu essen geben würde und das bei angenehmeren Temperaturen.

Also stieg er wieder in die Kraxe, wir gingen los und noch vor dem Südgipfel war er eingeschlafen. Friedlich verschlief er so den Abstieg zurück zur Buchelalpe, die wir 14:30 Uhr erreichten. Zwei andere Bergfreunde boten uns freundlicherweise einen windgeschützten Platz an, was insbesondere der Nachwuchsjodler sehr zu schätzen wusste. Eine Schlemmerbrotzeit und ein Stück Kuchen ließen wir uns hier schmecken, was diese Wanderung perfekt abrundete.

Den weiteren Abstieg absolvierte der Kleine dann selbständig, eine letzte Attraktion war der Eselstall kurz vor dem Parkplatz. Dann stiegen wir wieder ins Auto und fuhren nach Hause. Das ein oder andere Kinderlied soll dabei wohl gespielt worden sein. So ging ein schöner Vater-Sohn-Ausflug in die Allgäuer Berge zu Ende.

Daten zur Tour

  • Wertacher Hörnle (1695 m), über Buchelalpe
  • 700 Höhenmeter
  • Schwierigkeit T1

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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