Wanderung im Ammergebirge am 26.10.2025

Das letzte Mal, dass Gregor und ich zusammen unterwegs waren, war schon echt lange her. Höchste Zeit also, endlich mal wieder etwas auszumachen. Natürlich mit mehr oder weniger obskuren Karwendeltouren im Hinterkopf. Doch wie so oft dieses Jahr ließ das Wetter unsere großen Pläne auf Voralpenformat schrumpfen. Daher also Laber statt Dingenskarspitze.

Kurz nach halb neun trafen wir uns am Parkplatz der Laber-Bergbahn. Es nieselte leicht, der Wind war unangenehm kalt, und die meisten Gipfel hingen in Wolken. Nur das Laberköpfl zeigte sich zaghaft unter dem grauen Schleier. Alles so mittelgemütlich.

Bald wanderten wir zur Laberalm aufwärts. Da wir uns länger nicht gesehen hatten, gab es allerhand zu erzählen: über Bergtouren, Arbeit, Familie, Heimserver, Buchhaltungssysteme und Museumsdepots. Was man halt so redet. Während wir uns unterhielten, hörte der Regen bald auf. Eine Weile blieb es trocken, und ich war sogar kurz versucht, die Jacke auszuziehen. Dann fing es an zu schneien. Mir wurde ganz vorweihnachtlich zumute, als die kleinen weißen Flocken um uns herum tanzten. Mmm, Plätzchen, Christstollen, Adventskranz. Aber halt, Moment, es ist doch erst Ende Oktober!

Vom Sattel der Laberalm wanderten wir weiter den Schartenkopfweg entlang. Als wir uns dem Kamm näherten, ließ der Schneefall allmählich nach und die Wolken lockerten auf. Immerhin! An einer kurzen Stelle benötigten wir die Hände, dann erreichten wir den winterlich anmutenden Kamm und kurz darauf auch den Schartenkopf (1636 m). Immerhin ein wenig Aussicht hatten wir hier übers frühwinterliche Ammergebirge. Das Ambiente war nicht schlecht, nur halt ein bisserl frisch.

Wir folgten dem Wanderweg über den Laber-Hauptgipfel (1686 m) zur Bergstation. Auf deren Dach machten wir kurz Pause, bevor wir unseren Weg fortsetzten. Irgendwo in Richtung Ettaler Manndl hörte der leichte Schneefall endlich auf und ganz allmählich wurde es freundlicher.

Der Weg hinab zum Soilasee war sehr matschig und wir mussten aufpassen, um im Baaz nicht auszurutschen. Danach wurde es besser und wir wanderten entspannt zurück nach Oberammergau. Mittlerweile hatte das freundliche Wetter auch andere Bergfreunde vor die Tür gelockt, und uns kamen einige Wanderer entgegen. 12:45 Uhr waren wir zurück am Parkplatz. Trotz des zunächst eher unwirtlichen Wetters mal wieder froh, draußen gewesen zu sein.

Daten zur Tour

  • Laber (1686 m) über Schartenkopf und Mandlweg
  • Schwierigkeit T3
  • 950 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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