Skitour in den Lechtaler Alpen am 21.03.2015

Nachdem in dieser Saison die meisten meiner Skitouren bei herrlichem Wetter stattgefunden hatten, machte ich mir schon beinahe Sorgen, zum Schönwetterbergsteiger zu werden. Zum Glück war für dieses Wochenende nur sehr mäßiges Bergwetter angesagt, so dass ich diesen gefährlichen Trend korrigieren konnte.

Als Ziel für heute hatte ich mir die Bleispitze ausgesucht, die man entweder von Lermoos oder von Bichelbächle aus erreichen kann, wobei ich mich für die Variante ab Lermoos durch das Gartnertal entschied.

Immer am Bach entlang steigt man zur Gartner Alpe auf.

Immer am Bach entlang steigt man zur Gartner Alpe auf.

Los ging es zehn vor acht im Ortsteil Ungarten auf knapp 1100m. Links neben einer Brücke zieht hier ein Forstweg an einem Bach entlang. Der Forstweg verengt sich bald zu einem Wanderweg, dazu erschwerten mir zwei Unterbrechungsstellen den Aufstieg. Im Hochwinter geht das wahrscheinlich besser. Dafür hat man dann mehr mit Lawinen zu kämpfen, die hier einige beeindruckende Kegel hinterlassen haben.

Beeindruckender Lawinenkegel

Beeindruckender Lawinenkegel

Nach etwa 40min erreichte ich die Gartner Alpe auf 1399m. Hier weitet sich das Tal nun und das Herz des Skitourengehers schlägt höher. Bei schönem Wetter wahrscheinlich noch mehr als bei den bleigrauen Wolken, die über mir hingen und auch immer wieder ein paar Tropfen oder Eiskristalle fallen ließen.

Die Gartner Alpe

Die Gartner Alpe

Nach einer bewaldeten Rampe wendet sich das Tal nach Westen und ich bekam das Sommerbergjöchle, mein nächstes Etappenziel, in den Blick. Zum Joch hin steilt es ein wenig auf und kurz darauf erreichte mich der Nebel. Von hier bis zum Gipfel war die Sicht dann quasi gleich null. Dafür hörte der leichte Schneefall wieder auf – so gleicht sich alles aus.

Schönes, offenes Skigelände

Schönes, offenes Skigelände

Am Rücken, der sich vom Joch nordwärts zum Gipfel zieht, musste ich ein paar Mal nach dem besten Weg such, so wenig war zu sehen. Zwanzig nach zehn schälte sich dann das aufwändig gestaltete Gipfelkreuz aus dem Nebel und ich war oben (2225m).

Richtung Gipfel wurde die Sicht ein bisserl sparsam.

Richtung Gipfel wurde die Sicht ein bisserl sparsam.

Ich blieb nicht lange, zu sehen gab es ja eh nix. Nach eine kleinen Snack machte ich mich an die Abfahrt. Das erste Stück war sehr ruppig, danach wurde es pistenartig. Dazu hob sich der Nebel, so dass es sich ganz gut fahren ließ. Zurück im Tal kamen mir noch zwei Gruppen entgegen, dann rutschte ich am Bach entlang zurück zum Auto. Nach ziemlich genau vier Stunden war dieser kleine Ausflug beendet. Schön, mal wieder draußen gewesen zu sein! Und das Abgleiten ins Schönwetterbergsteigertum sollte ich auch vorerst aufgehalten haben.


Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

2 Kommentare

Daniel · 23. März 2015 um 7:38 pm

Servus,
trotzdem ist die Tour bei Schönwetter um einiges besser. Aber du hast schon Recht – wir sind ja nicht aus ‚ Zucker ‚.

    Hannes · 25. März 2015 um 11:50 am

    Servus Daniel,

    das glaube ich Dir. Ich bin je eh auch lieber bei schönem Wetter unterwegs. Aber da ich bei einigen Tourenpartnern schon einen einschlägigen Ruf habe („immer, wenn man mit Hannes unterwegs ist, ist das Wetter schlecht“), muss ich den natürlich auch verteidigen. 😉

    Schöne Grüße
    Hannes

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