Wanderung im Bregenzerwaldgebirge am 14.07.2023
Tja, was tun, wenn man sich lange nicht gesehen hat und Einer in Zürich wohnt, der Andere in München? Zum Beispiel in der Mitte zum Wandern treffen und nebenbei das Glatthorn besteigen, den höchsten Gipfel des Bregenzerwaldgebirges.
Christoph und ich hatten uns schon lange nicht mehr gesehen. Um diesem Missstand zu begegnen, beschlossen wir, uns zu einer Wanderung mehr oder weniger auf halbem Wege zwischen Zürich und München zu treffen.
Viertel vor zehn trafen wir uns am Faschinajoch. Die Fahrt hierher hatte aus beiden Richtungen einen erheblichen Gurkfaktor gehabt und uns bereits auf die Wanderung eingestimmt. Bis hierher gefiel mir dieser Bregenzer Wald schon mal richtig gut.
Der Hauptzweck dieser Wanderung war ratschen. Wir hatten beide viel zu erzählen und so legten wir auch gleich los. An der Stafelalpe vorbei und weiter bergan zum Ostgrat des Glatthorns tauschten wir allerlei Neuigkeiten aus. Das Wetter war dabei warm und etwas drückend. Dafür entschädigten uns die Bergwiesen mit sattem Grün und einem Meer bunter Blüten. Grasberge mögen nicht sehr spektakulär sein, schön sind sie durchaus.
Am Ostgratsattel machten wir kurz Pause, aßen eine Kleinigkeit und ließen die Blicke schweifen. Anschließend ging es gleich weiter zum Glatthorn Ostgrat, der im oberen Teil versichert ist und zwischendurch erstaunlich steil wird (T3). Als wir 11:45 Uhr den Gipfel erreichten, waren wir nicht allein. Doch hielt sich der Andrang für einen so schönen Tag in Grenzen.
Die Aussicht war nicht ganz ungetrübt, aber doch sehr schön. Besonders der Alpstein im Westen und das Rätikon im Süden fielen ins Auge. Aber auch der Blick – gewissermaßen von hinten – in die Allgäuer Alpen war sehr interessant.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, stiegen wir wieder ab. Da uns der Sinn heute mehr nach gesprächstauglichen als ausgesetzten Wegen stand, stiegen wir nicht über den Nordwestgrat ab, sondern erneut über den Ostgrat. An der Franz-Josefs-Hütte machten wir eine kurze Trinkpause, dann stiegen wir erneut zum Kamm auf.
Am P1978 bogen wir nach Süden ab, wanderten kurz über den aussichtsreichen Kamm und machten an einer Bank erneut Pause. Ich wollte nämlich unbedingt noch die Käsesemmel essen, die ich mitgebracht hatte. Und diese Bank zwischen Blumen und herrlicher Aussicht war genau der richtige Ort dafür.
Nun stiegen wir auf der Nordseite ab, ließen das Damülser Horn links liegen und genossen dafür noch ein Stück Kuchen an der Alpe Unterdamüls. Wie gesagt, Bergsteigen war heute nur Nebensache. Essen hingegen kam auf der Prioritätenliste gleich nach ratschen.
Das letzte Stück nach Damüls war dann nicht mehr so interessant. Und 15:15 Uhr erreichten wir dort die Bushaltestelle, von der aus wir motorisiert zum Faschinajoch zurückkehrten. Heute also mal ganz entspannt im Gebirge unterwegs. Auch mal wieder schön – und sehr kommunikativ obendrein.
Daten zur Tour
- Glatthorn (2133m), Ostgrat und Abstieg nach Damüls
- Schwierigkeit T3
- 925 Höhenmeter ab Faschinajoch
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