Familienwanderung in Ligurien am 09.06.2022

Auch außerhalb der Alpen kann man schön wandern. Zum Beispiel in Ligurien, wo der lichte Wald am Monte Bandita ein wenig Abenteuerfeeling aufkommen lässt und obendrein die Sommerhitze erträglich macht.

Die ligurische Küste südlich von La Spezia, am sogenannten „golfo dei poeti“ bietet eine reizvolle Mischung aus Steilküste und malerischen Orten. Diese Kombination kann man auch zum wandern nutzen, es gibt hier sogar eine ausgewiesene Alta Via de Golfo. Wir suchten uns das kurze Teilstück zwischen Tellaro und Lerici heraus. Und da ich für die Tourenplanung zuständig war, fügte ich noch die obskure Überschreitung des Monte Bandita hinzu.

Von Tellaro („uno dei borghi più belli d’Italia“) aus stiegen Claudia, unser kleiner Nachwuchsjodler und ich 09:45 Uhr über einen schmalen Weg zwischen den Olivenhainen auf. Wobei streng genommen nur Claudia und ich stiegen, der Kleine sich hingegen von mir tragen ließ. Das Privileg der Jugend! Wo Wind ging oder wir im Schatten gehen konnten, war es sehr angenehm. In der Sonne hingegen bekamen wir die für Juni ungewöhnliche Hitze zu spüren.

Am verfallenen Weiler Portesone hatten wir bereits einen schönen Ausblick über den Golf. Ein Stück folgten wir dem Weg 433 nach Norden, dann bogen wir rechts ab. Über einen halb verwilderten und verwachsenen Weg gingen wir weiter bergauf, bis wir die Straße erreichten. Dieser mussten wir nun – das ist der Wehrmutstropfen bei dieser Route – ein Stück richtung Lerici folgen.

Der Abzweig zum Monte Bandita war zunächst kaum zu erkennen. Aber nach einigen Schritten wurde klar, dass es hier lang gehen musste. Im lichten Wald machten wir eine kurze Babypause, dann gingen wir den Aufstieg an. Etwas Wegfindungsgespür und Trittsicherheit sind hier von Vorteil, um den 385m hohen Monte Bandita zu erreichen. Leider gibt es oben keine Aussicht, also außer auf Bäume.

Nach einem kurzen ostseitigen Abstieg trafen wir auf die Alta Via, die hier entlang eines alten Karrenwegs verläuft. Wildblumen säumten hier den Weg, auf dem außer uns niemand unterwegs war. Nach einer weiteren kurzen Pause ging es weiter nach La Serra. Dieses Örtchen liegt auf einer Schulter oberhalb von Lerici und bietet eine herrliche Aussicht.

Nun führte der gut markierte Weg zwischen wunderschönen Gärten hindurch nach Lerici. Mittlerweile wurde es doch ziemlich heiß. Und der Kleine auch nicht leichter, so dass wir froh waren, viertel vor zwei unser Ziel erreicht zu haben. Am Hafen setzten wir uns in eines der zahlreichen Restaurants und aßen Nudeln mit Meeresfrüchten. Anschließend gab es noch ein Eis, bevor wir wir uns vom Bus zurück nach Tellaro fahren ließen. So lohnte sich dieser Ausflug nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch.

Daten zur Tour

  • Monte Bandita (385m), Überschreitung
  • Schwierigkeit T3
  • 400 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

2 Kommentare

Marlene Münch · 17. Juli 2022 um 11:17 am

Hallo Flachländer wirklich wunderbare Fotos aus meinem Lieblingsland. Auch ich gehöre zu den Menschen die nur an leichte Hügel gewöhnt sind und meine Liebe zu Den Bergen kam sehr spät. Doch jetzt bin ich bereit für Kompromisse. 1x Berge, 1x Meer. GR. MARLENE

    Hannes · 18. Juli 2022 um 6:46 am

    Vielen Dank! Dieser Kompromiss hört sich – finde ich – ziemlich gut an. Meine Frau und ich halten es ähnlich. 🙂

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