Wanderung in den bayrischen Voralpen am 04.03.2018

Auch bei den Alpinisten muss es nicht immer extrem sein. Letzten Sonntag trafen sich Conny, Walter und ich für einen Klassiker: die Wanderung auf den Jochberg. Ich hängte anschließend noch den Hirschhörnlkopf an und wurde dafür immerhin mit einiger Mühsamkeit und einem neuen Voralpengipfel belohnt.

Es war mal wieder allerhand los am Kesselberg, so dass ich erst unten bei den Eiskletterern einen Parkplatz fand. Conny und Walter, die oben noch einen Platz ergattert hatten, kamen mir netterweise ein Stück entgegen und ab ca. 10:20 Uhr waren wir dann unterwegs.

Sah an diesem Tag besonders beeindruckend aus: Der Herzogstand.

Sah an diesem Tag besonders beeindruckend aus: Der Herzogstand.

Über den altbekannten Weg stiegen wir zum Jochberg auf. Das Wetter war herrlich: Klare Luft, kaum eine Wolke am Himmel, dazu angenehme Temperaturen. Der Weg war von den vielen Winterbegehungen gut eingespurt und immer wieder ziemlich rutschig. Dafür fehlte jegliche Vereisung, so dass es insgesamt gut ging. So stiegen wir entspannt und bei intensiven Gesprächen immer weiter auf.

Auch das Vorkarwendel macht im Schneekleid eine gute Figur.

Auch das Vorkarwendel macht im Schneekleid eine gute Figur.

Der Walchensee gefällt mir ohnehin jedes Mal.

Der Walchensee gefällt mir ohnehin jedes Mal.

Kurz nach Mittag erreichten wir den 1565m hohen Gipfel, der mal wieder eine herrliche Aussicht bot. Ein kühler Wind störte ein wenig, ansonsten war es einfach genial hier oben. Nach einer angemessenen Pause machten wir uns gegen halb eins wieder auf. Während meine beiden Begleiter über den Aufstiegsweg zurückgingen (Termine, Termine!) machte ich mich an den unbekannten Teil des heutigen Tages.

Wir haben den Gipfelgrat erreicht.

Wir haben den Gipfelgrat erreicht.

Wir drei Gipfelstürmer

Wir drei Gipfelstürmer

Bis zum zweiten Gipfel ist es noch ein Stück.

Bis zum zweiten Gipfel ist es noch ein Stück.

Über den Nordostgrat des Jochberges stieg ich in Richtung Kotalm ab. Das ging zunächst sehr gut und es gab sogar jeweils eine alte Schneeschuh- und Skispur als Orientierungshilfe. Auch die Schneekonsistenz war recht angenehm. Schließlich kam ich an eine Kante, hinter der es durch steiles Waldgelände hinab ging zur Almfläche. Nach etwas suchen fand ich eine gute Abstiegsroute. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass die Schneeauflage stellenweise so dünn war, dass ich auf das darunter liegende Laub trat. Rutschig!

Der Abstieg vom Jochberg liegt hinter mir.

Der Abstieg vom Jochberg liegt hinter mir.

Nachdem diese etwas heikle Stelle bewältigt war, erreichte ich die Kotalm (ca. 1150m) und konnte den mühsamen Teil des Tagesprogramms angehen. Über dessen Westgrat stieg ich zum Hirschhörnlkopf auf.  Es war ein schöner Waldaufstieg, aber mühsam. Knöchel- bis knietiefen Schnee galt es zu bewältigen, was über knapp 400Hm und einige flache Abschnitte schon anstrengend wurde.

Lustiges Waldstapfen

Lustiges Waldstapfen

Nebenan grüßt der Rabenkopf.

Nebenan grüßt der Rabenkopf.

Viertel vor drei hatte ich es dann geschafft und den zweiten Tagesgipfel (1514m) erreicht. Etwas erschöpft machte ich hier noch mal Pause und genoss den schönen Blick über den Walchensee ins Karwendel. Da ich davon ausging, dass der Gegenanstieg von der Kotalm zur Jocheralm ebenfalls nicht gespurt sein würde, entschied ich mich statt des direkten Rückweges für den mit weniger Gegensteigung am Walchensee entlang.

Ob ich die Benediktenwand auch mal wieder besuchen sollte?

Ob ich die Benediktenwand auch mal wieder besuchen sollte?

Rückblick zum Jochberg

Rückblick zum Jochberg

Hinter dem Walchensee zeigen sich Karwendel und Wetterstein.

Hinter dem Walchensee zeigen sich Karwendel und Wetterstein.

Über den gut ausgetreten Wanderweg stieg ich in die Jachenau ab und wanderte anschließend über die Straße nach Berg und weiter an der Fieberkapelle vorbei nach Sachenbach. Das zog sich zwar, dafür war alles platt getreten. Anschließend ging es mit herrlicher Aussicht am Seeufer zurück nach Urfeld und schließlich über den Sattel zurück zum Auto, dass ich gegen 18:00 Uhr erreichte.

Es geht talwärts.

Es geht talwärts.

Und weil er so schön ist, noch mal der Herzogstand

Und weil er so schön ist, noch mal der Herzogstand

Die Abendsonne bescheint den Simetsberg.

Die Abendsonne bescheint den Simetsberg.

Pünktlich zum ersten Märzwochenende war das eine richtig schöne Frühjahrstour gewesen. So kann das Jahr weitergehen!

Daten zur Tour

  • Jochberg (1565m) von Südwesten. Schwierigkeit: T2, 750 Hm
  • Übergang zum Hirschhörnlkopf (1514m), Westgrat. Schwierigkeit: T3, weglos

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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