Skitour in den Salzkammergutbergen am 14.01.2024

Das Gamsfeld ist nicht nur der höchste Gipfel der Salzkammergutberge, sondern auch ein klassischer und beliebter Skitourenberg. Angesichts seiner überschaubaren Gipfelhöhe bietet es erstaunlich viel lohnendes Skigelände.

Schon bei der Anfahrt war klar, dass ich heute ein wenig frieren würde. Draußen war es saukalt und windig noch dazu. Das würde weiter oben wahrscheinlich nicht besser werden. Zapfige –11 °C zeigte das Außenthermometer an, als ich das Auto in Rußbach abstellte. Also gleich mal eine Schicht mehr anziehen.

Der Parkplatz war gut besucht und entsprechend viel los war auch unterwegs. Das Gamsfeld ist eben ein Klassiker. Und ein lohnender dazu. Zunächst folgte ich dem gut eingefahrenen Forstweg entlang des Rinnsbaches. Tief winterlich war das Tal hier und die Bäume hingen noch voller Schnee.

Nach einigen Serpentinen bog ich vom Hauptweg nach rechts ab, hinüber zum Angerkar, durch das man zum Gamsfeld steigt. Dort endete der Forstweg und durch offenes Gelände ging es weiter aufwärts. Links und rechts standen Bäume und Latschen, aber der Grund des Kares war baumfrei und lud daher schon zur späteren Abfahrt ein.

Immer wieder gab es kurze steile Aufschwünge, die bereits von zahllosen Tourengehern glatt geschliffen waren. Da wollten die Spitzkehren schon sauber gesetzt werden.

Oberhalb der Angerkaralm machte sich dann die nächste Herausforderung bemerkbar. Kurze Windböen frosteten mich immer wieder kurz durch und bedeckten dazu die Spur mit stumpfem, rutschigem Triebschnee. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Gipfelbereich …

Im oberen Teil wendet sich das Kar nach rechts (Osten) und steilt noch einmal auf. Über ein schön zackige Spur stieg ich bis zu einem kleinen Nebenkamm auf, den das Gamsfeld nach Nordwesten entsendet. Hier stand ich nun voll im Wind, der eisig über den Kamm blies. Über diesen ging es nun mit Harscheisen weiter nach Südosten bis zu einem breiten Rücken, der in die Gipfelflanke leitet.

Über den Rücken stieg ich noch mit Ski auf, vorbei an einer Gruppe, die gerade für die Abfahrt umrüstete. Dann querte ich in die Gipfelflanke und stellte schließlich ebenfalls die Ski ab. Die letzten, großteils abgeblasenen Meter legte ich dann zu Fuß zurück. Hier oben blies der eiskalte Westwind in Sturmstärke. Am Gipfelkreuz angekommen machte ich daher nur ein paar Fotos, bestaunte den Blick auf Dachstein und Totes Gebirge, dann ging ich auch schon wieder zurück. An ein Verweilen war nicht zu denken.

Zurück an den Ski freute ich mich darauf, schnell wegzukommen. Nach dem ruppigen Gipfelhang rutschte ich den kleinen Nebenkamm entlang, dann konnte ich den obersten Teil ins Kar durch den immer wieder nachgelieferten Triebschnee richtig gut abfahren.

Die weiteren Hänge waren dann schon komplett zusammengefahren und kein großes Vergnügen mehr. Da das Gelände sehr skifreundlich ist, war es aber auch so ok. Zwischendurch machte ich noch eine kurze Pause, um meine mitgebrachte Brotzeit nicht wieder ins Tal tragen zu müssen. Danach fuhr ich weiter an der Alm vorbei, zum Forstweg und zum Parkplatz.

Zurück am Auto freute ich mich über diese erstaunlich lohnende Tour. Nur das Frieren am Gipfel hatte das Vergnügen heute ein wenig eingeschränkt.

Daten zur Tour

  • Gamsfeld (2027 m) über Angerkaralm
  • 1200 Höhenmeter
  • SKT-Schwierigkeit PD+

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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