Wanderung im Ammergebirge am 06.08.2014
Wenn man von Garmisch nach Ehrwald fährt, kommt die stolze Erhebung des Daniels in Sicht. Der höchste Ammergauer zeigt hier seine Schauseite und wird ob seiner pyrammidenförmigen Gestalt auch immer wieder für die (allerdings noch einmal deutlich kühner geformte) Ehrwalder Sonnenspitze gehalten. Auch wenn er mit dieser nicht ganz mithalten kann, stellt er doch ein lohnendes Ziel dar, dass allerdings von der Südseite überraschend leicht zugänglich ist.
Für Donnerstag war endlich einmal wieder stabiles, trockenes Wetter vorhergesagt. Ich nutzte diese Gelegenheit, verließ früher das Büro und fuhr nach Ehrwald. Am Eisenbahn-Viadukt stellte ich das Auto ab und startete zwanzig vor fünf meine Wanderung zum höchsten Punkt des Ammergebirges. Dabei freute ich mich schon auf die Aussicht am Gipfel, die verschiedenen Beschreibungen nach besonders umfassend und schön sein soll.
Bei sonnigem Wetter und nur geringfügiger Bewölkung startete ich den Aufstieg zur Tuftlalm, der sich angenehm durch ein kleines bewaldetes Tälchen zieht.
Die Alm selbst liegt aussichtsreich auf ca. 1500m Höhe; man blickt auf Mieminger und Lechtaler Berge, die an diesem Abend leider von Südwesten aus langsam Wolken ansetzten. Auch die Gipfel von Upsspitze und Daniel, die hier zum ersten Mal wieder sichtbar sind, waren schon leicht umwölkt.
Von der Alm setzte ich den Weg zum Grünen Ups fort, der unterhalb des Südrückens der Upsspitze liegt und den Übergang zu den weiter westlich liegenden Almen vermittelt. Hier verließ ich auch endgültig den Wald und stieg zunächst zwischen Latschen, dann über Wiesen und Geröll der Upsspitze entgegen. Die Aussicht war noch gut, auch wenn die meisten umgebenden Gipfel bereits in Wolken gehüllt waren.
Kurz vor Erreichen des südseitigen Vorgipfels schreckte ich eine kleine Gruppe Birkhühner auf, um die ich anschließend einen großen Bogen machte, um ihnen ihre Ruhe zu lassen. Kurz darauf erreichte ich den Gipfel der Upsspitze (2332m) – im Nebel. Der Übergang zum Daniel ist erstaunlich kurz und einfach, dabei ergaben sich wenigstens kurz Tiefblicke nach Lermoos. Um 19:00 Uhr erreichte ich den höchsten Punkt des Ammergebirges (2340m). Da die umfassende und schöne Aussicht gerade Pause machte, schmökerte ich während der Brotzeit im Gipfelbuch, das allerdings erst Mitte Juli ausgetauscht worden war.
Nach etwa zwanzig Minuten brach ich wieder auf. Dieses Mal wählte ich den direkten Abstieg zur Tuftlalm und war um neun wieder am Parkplatz. Eine schöne Runde war es auf meinen bislang höchsten Feierabendgipfel. Leider wieder einmal ohne Gipfelaussicht, aber auch das gehört dazu.
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