Skitour im Estergebirge am 06.01.2015
Feiertag und bestes Wetter angesagt, da musste eine Skitour her. Leider hatte keiner meiner Tourenpartner Zeit (oder waren schon fürs Brauneck verabredet, wo ich nicht gleich schon wieder hinwollte). Allein und bei etwas schwierigen Schneeverhältnissen, sollte es etwas übersichtliches werden: So wie der Simetsberg zum Beispiel.
Gegen sieben brach ich in München auf. Auf der Autobahn war wie erwartet schon einiges los. Anscheinend waren meine Freunde fast die einzigen Münchner, die heute nicht beim Skifahren waren. Als ich dann später durch Kochel fuhr, wurde schon der erste Stau am Autobahnende durchgesagt. Na, da war ich ja noch gerade rechtzeitig abgebogen.
Am Parkplatz kurz hinter Einsiedel (ca. 810m) hielt sich der Andrang zum Glück noch in Grenzen. Also ab auf die Ski und los!
Die Skiroute zieht sich zunächst einen ziemlich flachen Forstweg hinauf. Das ist nicht besonders spannend, erlaubt aber schöne Ausblicke. Und da das Wetter herrlich war und sich die Sonne gerade über das Vorkarwendel erhob, ließ sich es ganz gut aushalten. Frisch von einer hartnäckigen Lebensmittelvergiftung genesen, fühlte ich mich nicht dazu in der Lage, hier zügig zu gehen, und genoss statt dessen lieber die Aussicht: Das Karwendel lag zackig vor mir, hinter mir baute sich die Benediktenwand mächtig auf und auch der Jochberg versuchte, mit seiner schneebedeckten Südostflanke Eindruck zu schinden.
Auf 1200m endet die Forststraße schließlich an der Tyroler Hütte. Ab hier geht es etwas steiler durch den Wald bergan und hier fand ich auch meinen Rhythmus wieder. Also ging es jetzt etwas flotter weiter. An der Schneise, die steil zur Simetsberg-Dienst-Hütte hinauf führt, hatte ich bis auf einen Kollegen, der bereits auf dem Weg nach unten war, alle Tourengeher überholt. Kurz darauf musste ich einen davon allerdings wieder vorbei ziehen lassen, der noch mal mächtig loslegte. Mir kam es nicht darauf an, schneller zu sein als Andere, aber ich freute mich, wieder mein gewohntes Tempo gehen zu können.
Das letzte Stück des Anstiegs führt über einen offenen Rücken (Achtung: rechts davon liegt eine Wildruhezone) und schließlich durch einige wenige Latschen hindurch zum höchsten Punkt (1840m), den ich kurz nach elf erreichte. Wir waren zu zweit, es war ruhig, ich genoss die herrliche Aussicht. Gegen halb zwölf war es dann voll am Gipfel, mindestens 20 Leute saßen nun dort. Dass das so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht.
Auch als ich schließlich abfuhr, kamen mir auch noch zahlreiche Bergfreunde entgegen. Die Abfahrt ging dabei insgesamt sehr gut. Im Wald wurde es für meinen Geschmack etwas zu eng, es ging aber noch. Da ich heute das erste Mal mit neuen Ski unterwegs war, an die ich mich noch gewöhnen muss, lag meine B-Note wahrscheinlich noch unter meinem sonstigen Niveau.
Aber alles egal, das Wetter war herrlich, der Schnee noch frisch und es machte einfach Spaß, draußen zu sein.
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