Bergtour im Kaisergebirge am 15.06.2019
Vor der angekündigten Wetterverschlechterung wollte ich noch eine Bergtour unternehmen. Nicht zu lang sollte sie sein, aber auch nicht langweilig. An den Goinger Halten wurde ich fündig.
Kurz nach acht startete ich an der Wochenbrunner Alm zu dieser Runde, bei der ich hoffte, schneller zu sein als die angesagten Gewitter. Es war von Anfang an sehr schwül, aber noch schien die Sonne. Viel war nicht los und auch die Gaudeamushütte schien sich noch im Halbschlaf zu befinden.
Ich folgte von hier aus dem Weg zum Ellmauer Tor, der durch Wald und Latschen bergauf führt. Oberhalb der Latschen folgte dann bald Schnee. Alte Spuren wiesen hier den Weg, doch musste ich in meinen leichten Zustiegsschuhen noch einmal nachspuren, was einiges an Zeit kostete.
Schließlich erreichte ich das 1981m hoch gelegene Ellmauer Tor, von dem aus es ostwärts zu den Goinger Halten geht. Auch hier lag im unteren Bereich noch Schnee, der steile Teil des Anstiegs war dann jedoch aper. Kurz vor Erreichen des Kamms bog ich dann nach Süden ab und verließ den markierten Weg.
Nun begann der interessante, weglose Teil des Anstiegs. Dieser ist mit Steinmännern recht gut markiert, trotzdem ist ein wenig Gespür für den richtigen Weg hilfreich. Meist geht es nämlich etwas unterhalb der Gratkante entlang, wo es nicht immer übersichtlich ist. Einige nette Kletterstellen waren hier zu meistern. Schlüsselstellen waren eine kurze ausgesetzte Querung (II, mit Stahlspange entschärft) und später ein schräger, plattiger Klemmblock (II). Richtig schwer war das alles nicht, und so kam ich gut zum 2242m hohen Gipfel der Vorderen Goinger Halt.
Natürlich machte ich hier eine Pause. Allerdings nicht allzu lange, denn im Norden braute sich schon was zusammen. Also turnte ich bald zurück. Ein Pärchen kam mir hier entgegen und eine Dreierseilschaft inklusive Bergführer. Letzteres habe ich auf Zweier-Touren bislang sehr selten gesehen. Nun gut, bald saß ich dann an der Hinteren Goinger Halt (2192m), von wo mich erste Tropfen allerdings wieder vertrieben.
Runter ging es über den Schnee dann ziemlich zügig. In der Querung zum unteren Ende des Kübelkars holte mich der erste richtige Schauer ein und oberhalb der Gaudeamushütte rummste es dann auch. Trotzdem kamen mir noch Wanderer entgegen. Warum man noch aufsteigt, wenn es bereits donnert und schwere Gewitter vorhergesagt sind, weiß ich nicht. Sie werden ihre Gründe haben.
Ich hingegen stieg ab. Halb zwei war ich wieder an der Wochenbrunner Alm – eine gute Zeit für ein Bier und einen Teller Gröstl vor der Heimfahrt! Überhaupt hatte das Timing heute gut gepasst bei dieser schönen Tour vor dem Gewitter.
Daten zur Tour
- Vordere (2242m) und Hintere Goinger Halt von der Wochenbrunner Alm
- Schwierigeit T6, II
- 1250 Höhenmeter
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