Bergtour in den Stubaier Alpen am 24.08.2019
Für eine längere Klettertour war die Wettervorhersage nicht stabil genug. Daher nahmen wir uns stattdessen eine Bergtour im Sellrain vor, die auf einen uns noch unbekannten Gipfel führen sollte: die Rotgrubenspitze.
Los ging es heute in Haggen. Das letzte Mal, dass Franzi, Mark und ich hier gestartet waren, waren wir nur knapp einem Gewitter entronnen. Und auch heute war am Nachmittag Wetterverschlechterung angesagt. Na, wir würden sehen, wie es ausgeht.
Jetzt wanderten wir erst einmal nach Süden ins Kraspestal hinein. Es ist schön hier, trotzdem wird das Tal im Sommer nur wenig besucht. Im Winter hingegen ist hier halb München los, wenn der Zwieselbacher Rosskogel zur Skitour lockt. Auf ca. 2500m setzten wir uns zur Pause und frühstückten ein wenig. Anschließend wanderten wir weiter zum hübschen Kraspessee (2545m). Der kleine See mit den kargen Geröllhängen drum herum und den dunklen Gipfeln darüber erinnerte mich an die chilenischen Anden. Dort sind die Farben irgendwie ähnlich.
Kurz darauf bogen wir auf einen Blockgletscher ab und stiegen steil nach Süden empor. Anschließend folgte sogar noch eine kurze, flache Eispassage, dann errichten wir den Sattel auf 2947m. Von hier führt der Südgrat zum Gipfel der Rotgrubenspitze. Dieser bietet sehr schöne Blockkletterei in überwiegend festem Gneis. Er ist ein wenig übermarkiert, ansonsten aber wirklich lohnend. Schlüsselstelle ist ein plattiger Aufschwung (II+), der aber eher etwas leichter ist, als er zunächst ausschaut.
Wir genossen die hübsche Kraxelei und erreichten viel zu bald den Gipfel (3042m). Drüben am Zwieselbacher Rosskogel waren zwei Bergfreunde, die von der Pforzheimer Hütte aufgestiegen waren. Ansonsten war nix los. Die Aussicht war bereits durch zahlreiche Wolken getrübt, trotzdem war es schön hier oben.
Als wir uns satt gesehen hatten, traten wir den Rückweg an. Am Kraspessee machten wir noch einmal Halt und ich sprang kurz ins kalte Wasser. So eine Erfrischung zum Ende einer Bergtour ist doch immer herrlich. Anschließend ging es weiter talwärts, während die dunklen Wolken immer näher kamen. 10min vor dem Parkplatz holte uns der Regen dann ein und wir wurden noch ordentlich geduscht. Tja, beim letzten Mal war das Timing perfekt, dieses Mal nicht. Gelohnt hatte sich diese schöne Tour aber natürlich trotzdem.
Daten zur Tour
- Rotgrubenspitze (3042m)
- Schwierigkeit T5, II
- 1400 Höhenmeter
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