Wanderung in den Bayerischen Voralpen am 13.11.2021
Es gibt Wanderungen, die unternehme ich des Gipfels wegen, den ich schon lange besteigen möchte. Andere wegen der schönen Landschaft, durch die sie führen. Manche aus Neugierde. Oder aus Bewegungsdrang. Und einige dienen vor allem dazu, sich unterwegs einfach mal richtig gut zu unterhalten. So wie neulich an der Benediktenwand.
Mark und ich hatten uns schon länger nicht gesehen, als wir uns gegen 10:00 Uhr am Wanderparkplatz in Petern trafen. Unser Ziel heute war die Benediktenwand, deren südseitiger Anstieg mich schon länger interessierte. Und Mark war überhaupt noch nicht oben. Was erstaunlich ist, denn Mark war in Tirol und Bayern schon fast überall.
Über den kurvigen Forstweg wanderten wir zum Langenecksattel (1165m). Jenseits des uns direkt umgebenden Mischwaldes war die Aussicht ziemlich trübe. Das störte aber nicht weiter, weil wir in unseren Gesprächen an sonnigen Westalpentagen unterwegs waren. Irgendwo zwischen brüchigen Berner Graten (ich) und traumhaften Granitpfeilern rund um Chamonix (Mark).
Weiter ging es zur Bichler Alm (1438m), wo dann auch endlich mal ein richtiger Wanderweg ansetzt und von hier aus durch teils steiles Schrofengelände hübsch zur Beneditenwand führt. Unser Gespräch hatte sich mittlerweile zu Plänen für die bevorstehende Wintersaison verlagert und die jeweiligen Vor- und Nachteile von Skitouren in den Zentral- und Kalkalpen. Dieses Thema passte gut zu den Schneeresten und dem kalten Wind, die uns am 1800m hohen Gipfel der Benediktenwand empfingen. Schön, mal wieder hier zu sein.
Wir setzten uns auf der windgeschützten Südseite ins Gras und packten unser Essen aus. Das Gespräch war inzwischen bei der Arbeit angekommen, worüber es auch einiges zu erzählen gab. Allzu lange blieben wir nicht, denn auch auf der windabgewandten Seite war es recht frisch. Und so war es angenehmer, sich zu bewegen.
Für den Abstieg hatten wir uns die Westseite hinab zur Glaswandscharte (1324m) ausgesucht. Allerdings hatten wir uns diese Variante nicht besonders gut auf der Karte angeschaut und waren doch etwas überrascht, wie lange sich der Schlenker zurück zur Tanneralm zieht. Immerhin hatte ich so mehr Zeit, von unserem Kleinen zu erzählen.
Nun waren wir wieder auf der Forststraße, die keine Herausforderung mehr bot, dafür mehr Gelegenheit für Gespräche. Noch einmal kamen wir aufs Bergsteigen zurück und darüber, welche Touren wir gerne noch mal machen würden. Dann kamen wir zum Abschluss doch noch auf Politik und die Pandemie zu sprechen. Und um 15:30 Uhr waren wir wieder am Parkplatz. Das trübe Wetter hatten wir perfekt genutzt. Schön war’s mal wieder, wenn auch weniger alpinistisch als sonst meistens.
Daten zur Tour
- Benediktenwand (1800m), von Petern über Bichler Alm
- Schwierigkeit T3
- 1250 Höhenmeter
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