Skitour in den Salzburger Schieferalpen am 07.03.2023

Eine Ski-Besteigung des Hundstein bei Maria Alm eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für Überschreitungen und Abfahrtsvarianten. Angesichts der aktuell dürftigen Verhältnisse beließ ich es jedoch beim direkten Aufstieg und der Abfahrt durchs Skigebiet.

Der Hundstein liegt ca. 2km südlich des Skigebiets von Maria Alm. Trotz dieser Nähe ist es möglich, ihn durch lift- und pistenfreies Gelände zu besteigen. Los ging es für mich halb neun in Hintermoos (979m). Etwas hinter der Talstation der Sinalco-Bahn gibt es einen Tourengeher-Parkplatz, der heute unter der Woche noch fast leer war.

Ganz in Ruhe machte ich mich bereit und folgte der Straße in den Handlergraben. Zahlreiche Spuren zeugten von vergangenen Aufstiegs- und Abfahrtsfreuden. Hier gibt es einige nette Skitouren und vor einigen Tagen waren die Verhältnisse dank 10cm Neuschnee wahrscheinlich gar nicht schlecht. Mittlerweile jedoch war alles verharscht, meist eisig, stellenweise auch brüchig. Abfahrtsspaß würde das eher nicht.

Ich hatte mit der Idee geliebäugelt, auf dem Weg zum Hundstein Marbachhöhe und Hochkasern zu überschreiten, entschied mich dann aber dagegen. Zum einen wurde es mir zeitlich zu knapp (ich war abends noch verabredet), zum zweiten fürchtete ich, dass der Südgrat des Hochkasern so abgeblasen und ausgeapert sein würde, dass ich die Ski würde tragen müssen (später konnte ich mich davon überzeugen, dass dem tatsächlich so war).

So blieb ich also im Graben und folgte den Spuren an der Fritzenwankalm und Teureralm vorbei immer tiefer ins Tal. Landschaftlich gefiel es mir hier ausgezeichnet, auch wenn sich das Tal ordentlich in die Länge zog. Kurz vor dem Aufstieg auf der Westseite des Tals traf ich einen Skifahrer, der vom Langegg hierher gefahren war. Ich fragte ihn nach den Abfahrtsbedingungen. Technisch interessant sei es, antwortete er. Charakterschnee. Nun ja, das klang nach nicht viel Vergnügen.

Da ich schon Hunger hatte, setzte ich mich an der Neuhausalm zur Pause und ließ mir meine Brotzeit schmecken. Schnell war ich bislang nicht unterwegs. Lag es an der Fitness? Oder der Strecke? Oder dem fotografieren zwischendurch? Wie auch immer, noch war alles im grünen Bereich. Ein bisschen Gas gab ich dann aber doch, als ich weiter zum Sattel aufstieg, der Langegg und Hundstein voneinander trennt. Von hier aus sind es nur noch 250 Höhenmeter zum Gipfel, aber es zieht sich noch ein Stück.

Ich folgte dem Kamm zum Gipfelaufbau, der dann entlang der Serpentinen eines Wirtschaftsweges gewonnen wird. Dort oben war der Schnee überall von Sonne und Wind bretthart geformt. Dank guter Spur ging es aber noch ohne Harscheisen.

Nach den Septentinen erreichte ich das ausgedehnte Gipfelplateau. Der höchste Punkt des Hundstein (2117m) liegt an dessen hinterem Ende und wird durch das Statzerhaus markiert. Kann man also gar nicht verfehlen. 12:20 Uhr erreichte ich die geschlossene Hütte und setzte mich zu einem anderen Bergfreund, der knapp vor mir hier angekommen war.

Schön war es hier. Das Wetter hatte wunderbar gehalten und es war recht angenehm. Dazu konnte sich die Aussicht auf Hochkönig, Großes Wiesbachhorn, Kitzsteinhorn und Birnhorn durchaus sehen lassen. Ich blieb eine ganze Weile oben sitzen, genoss die Aussicht und den warmen Tee aus der Thermoskanne.

Als es Zeit war, die Abfahrt anzugehen, entschied ich mich wiederum für die „kleine“ Variante. Ich hatte einfach nicht so furchtbar viel Lust auf Charakterschnee. Hatte ich ja auch schon oft genug. Also rutschte ich den Knusperschnee nur bis in den Sattel vor dem Langegg hinunter. Von dort aus trug ich die Ski ca. 50 Höhenmeter hoch und war dann im Skigebiet. Nun ging es entspannt über breite Pisten hinab nach Hintermoos.

Eine landschaftlich sehr schöne Tour lag schließlich hinter mir. Und bei guter Schneelage lohnen sich sicherlich auch die zahlreichen Varianten, die sich hier anbieten.

Daten zur Tour

  • Hundsten (2117m), durch den Handlergraben
  • SKT-Schwierigkeit PD-
  • 1300 Höhenmeter
  • Abfahrt durchs Skigebiet

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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