Bergtour im Mangfallgebirge am 05.06.2019

Es ist Juni und allmählich Zeit, sich wieder an Fels zu gewöhnen. Zu diesem Zweck unternahm ich eine Feierabendtour über den Taubenstein Südgrat. Es wurde eine sehr schöne Runde bei herrlichem Wetter.

An der Talstation des Taubensteinlifts stellte ich kurz vor 18:00 Uhr das Auto ab und spazierte zunächst am Ufer des Spitzingsees in den Ort. Der Himmel war heiter und die Temperaturen angenehm: Warm, aber nicht zu heiß. Da mir die Straße zu den Maxlreiner Almen zu langweilig war, wählte ich stattdessen den Wirtschaftsweg über den Schwarzenkopf (ohne Gipfelberührung). Auf ca. 1300m geht dieser in einen Pfad über und führt sehr schön durch den lichten Wald.

Spitzingsee und Brecherspitz

Spitzingsee und Brecherspitz in frischem Grün

Wald

Durch den Wald

Am Sattel lag noch bemerkenswert viel Schnee. Ich war dankbar über eine Spur, denn ohne diese hätte ich die Fortsetzung des Weges auf der anderen Seite nicht so ohne Weiteres gefunden. Nach einem kurzen Abstieg erreichte ich die Jubiläumshütte und folgte von hier aus dem markierten Weg hinüber zur Oberen Maxlrainer Alm. Nun stieg ich weglos die Wiesenhänge hinauf zum Ansatz des Taubenstein-Südgrates.

Schlüsselblumen

Auf der Almwiese blühen die Schlüsselblumen.

Taubenstein Südgrat

Taubenstein Südgrat voraus

Dieser ist zunächst recht gutmütig, da er im unteren Teil oft rechterhand verlassen werden kann. Auch die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen. Die ersten zwei Meter zur Gratkante waren II, danach Gehgelände und I. Dafür war die Aussicht sehr schön auf die gegliederte Landschaft der Voralpen. Bis zum Gratkopf wird nach meinem Empfinden (Bergsteigen.com sieht das anders) kaum der II. Grat erreicht. Der kurze Abstieg in eine Scharte ist dann mit III- die deutlich schwierigste Stelle der ganzen Kraxelei. Hier musste ich kurz überlegen, wie man das am Besten macht, dann war auch das geschafft.

Blumen

Es blüht am Grat.

Enzian

Der Enzian ist auch schon da.

Gratkopf

Zum Gratkopf hin wird es steiler.

Der Rest des Grates war dann wieder leicht und führte durch herrliche festen und rauen Fels zum 1692m hohen Gipfel des Taubensteins. Oben saß bereits ein Pärchen und genoss die wunderbare Aussicht. Ich setzte mich ein wenig abseits und ließ mir das Feierabendbier schmecken. Währenddessen tauchte die Sonne Aiplspitz und Wendelstein in warmes Abendlicht. Eine wunderbar friedliche Stimmung.

Schlüsselstelle

Die Schlüsselstelle im Rückblick.

Aussicht vom Taubenstein

Ich bin nicht der einzige hier oben.

Nach dieser schönen Pause beschloss ich, im Abstieg noch den Rauhkopf mitzunehmen. Über ein steiles Schneefeld rutschte ich auf dem Hosenboden zum Wanderweg, dann stieg ich zum zweiten Gipfel des Tages auf. Hier genoss ich noch einmal die Aussicht und stieg dann zur Unteren Schönfeldalm ab und machte mich an den Abstieg über die Piste. Zu meiner Überraschung hielt plötzlich ein Auto neben mir und mir wurde angeboten, bis zur Talstation mitzufahren. Das nahm ich sehr gerne an und so endete diese herrliche Tour ausnahmsweise mit einer sehr netten Begegnung und einer Autofahrt.

Sonnenuntergang

Am Jägerkamp geht die Sonne unter.

Taubenstein

Rückblick zum Taubenstein

Daten zur Tour

  • Taubenstein (1692m), Südgrat
  • Schwierigkeit III-
  • Sehr gut mit Bohrhaken abgesichert
  • 800 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

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