Wanderung im Ammergebirge am 13.06.2019

Für dieser Feierabendtour hatte ich mir eine eher ruhige Ecke im Ammergebirge ausgesucht. Ich wollte die drei Gipfel rund um den Kessel besuchen. Das stellte sich als sehr gute Wahl heraus. Denn Vorderscheinberg, Hasentalkopf und Kesselwand bieten herrliche Aussichten, schöne Anstiege und derzeit auch eine wunderbare Blumenpracht.

Kurz vor sechs schwang ich mich aufs Bergfahrrad und fuhr ins Sägertal hinein. Die Auffahrt am Bach entlang ist nicht besonders steil und angenehm zu fahren. Schon nach knapp 200 Hm war der Radlteil auch schon wieder vorbei, trotzdem hatte ich viel Zeit gespart.

Trollblumen

Gelbe Farbtupfer auf der Wiese

Große Klammspitze

Hinter mir die Große Klammspitze

Nun ging es zu Fuß weiter. Am Ende der Forststraße wandte ich mich nach Süden und folgte einem schmalen Pfad durch den Hasentalgraben und ins Lösertal. Dieses öffnet sich erstaunlich offen und weitläufig. Das frische Gelb zahlreicher Trollblumen verstärkte noch den freundlichen Eindruck der Landschaft hier. Der Pfad dreht hier nach West und führt dann recht gerade – aktuell noch durch einige Altschneefelder – zum Lösertaljoch hinauf. Von hier ist es dann auch nicht mehr weit zum Scheinbergjöchl.

Alpensalamander

Dieser kleine Kollege ist auch auf Wanderschaft.

Hier wandte ich mich nach links, um zunächst den Vorderscheinberg zu erreichen. Der Pfad dorthin ist nicht schwierig, aber schwach ausgeprägt und stellenweise erstaunlich ausgesetzt. Durchaus steil fallen die Gras- und Schrofenhänge hier rechts und links ab. Kurz darauf erreichte ich dann den 1827m hohen Gipfel des Vorderscheinberg. Es ist ein herrlicher Platz zum Pause machen. Von der blumenbestandenen Gipfelwiese aus schweift der Blick von Hochplatte, Krähe, Gabelschrofen, Gumpenkarspitze und Geiselstein bis zum Forggensee. Und das alles in herrlicher Ruhe, die nur durch Vogelzwitschern (und kurzzeitig auch das süße Knattern einer  entfernten Motorsäge) unterbrochen wurde. Also genau der richtige Ort für Leberkassemmeln und Gipfelbier!

Vorderscheinberg

Der Vorderscheinberg ist fast erreicht,

Geierköpfe

Die Mauer der Geierköpfe

Gipelblick Vorderscheinberg

Der schöne Gipfelblick

Gipfelrast

Ein prima Platz für eine Pause

Nachdem ich diese genossen hatte, ging ich zurück zum Jöchl und auf der anderen Seite gleich weiter zum Hasentalkopf (1797m). Auch dieser bietet eine schöne Aussicht, allerdings eher nach Osten, übers Graswangtal. Ich stieg nun westseitig über eine weitere herrlich blühende Blumenwiese ab und konnte nun den Kessel aus der Nähe bewundern. Bei diesem handelt sich um eine erstaunlich gleichmäßig runde Vertiefung von etwa 500m Durchmesser und 100m Tiefe. An ihrem Grund befindet sich ein kleiner See, der keinen überirdischen Abfluss hat. Ich kenne keine vergleichbare Formation in den bayrischen Voralpen.

Bergblumen

Überall blüht es.

Hasentalkopf

der Hasentalkopf wartet schon.

Gipfelblick Hasentalkopf

Gipfelblick am Hasentalkopf

Graswangtal

Blick übers Graswangtal

Vor dem Abstieg gönnte ich mir noch den Abstecher zur Kesselwand. Fluchs eilte ich die steilen Grashänge hinauf zum 1780m hohen Gipfel. Von hier zum Vorderscheinberg wäre es nicht weit, einen offensichtlichen Übergang gibt es allerdings nicht.

Kessel

Blick in den Kessel

Hasentalkopf

Hasentalkopf in der Abendsonne

Ein letztes Mal genoss ich die Aussicht. Die Sonne stand bereits dicht über dem Horizont und tauchte den Felsaufbau des Hasentalkopfes in rotes Licht.  Auch der Forggensee wurde in dramatisches Licht getaucht. Ein schönes Schauspiel zum Abschied. Denn nun wandte ich mich talwärts, stieg beschwingt zum Bäckenalmsattel ab und dann weiter durch die einbrechende Dunkelheit dem Radl entgegen. Die Abfahrt ging dann in 10 Minuten vonstatten und gegen 22:00 Uhr war ich wieder am Ausgangspunkt. Das war eine wunderbare Tour gewesen und gut gelaunt und erholt trat ich die Heimfahrt an.

Kesselwand

An der Kesselwand

Sonnenuntergang Forggensee

Sonnenuntergang überm Forggensee

Daten zur Tour

  • Vorderscheinberg (1827m), Hasentalkopf und Kesselwand
  • Schwierigkeit T3
  • 1050 Höhenmeter

Hannes

Ursprünglich Flachländer bin ich als Jugendlicher zufällig zur Liebe zu den Bergen gekommen. Seitdem bin ich immer wieder im Gebirge und gelegentlich auch am Meer unterwegs. Da ich schon immer gern geschrieben habe, startete ich 2010 dieses Blog, um andere Reiselustige und Bergfreunde an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

2 Kommentare

Rebecca · 13. Juli 2019 um 7:45 am

Tolle Bilder hast du da gemacht, Respekt!

    Hannes · 14. Juli 2019 um 7:19 pm

    Danke Dir, das freut mich!

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